Fußball: Salzburg-Coach Garcia lehnte 2015 spanische Angebote ab
Belek (APA) - Salzburgs Neo-Coach Oscar Garcia hat im vergangenen Jahr Trainerangebote aus der ersten spanischen Fußball-Liga abgelehnt. „Es...
Belek (APA) - Salzburgs Neo-Coach Oscar Garcia hat im vergangenen Jahr Trainerangebote aus der ersten spanischen Fußball-Liga abgelehnt. „Es gab zwei Optionen in der Primera Division, ich wollte diese Chance aber nicht nützen, weil es mich mehr interessiert, im Ausland zu arbeiten“, verriet der 42-Jährige im am Sonntag zu Ende gegangenen Trainingslager in Belek.
Man könne fern der Heimat mehr lernen. „Im eigenen Land ist es oft einfacher, man kennt schon einiges. Im Ausland lernt man viele neue Dinge dazu, das ist mein Ziel. Ich will als Trainer besser werden“, schilderte der Spanier seine Sicht.
Die Aufgabe in Salzburg sei für ihn sehr reizvoll. „Würde Red Bull Salzburg jedes Jahr die Meisterschaft und den Cup gewinnen, wäre vielleicht kein Reiz da. Für mich ist es eine Herausforderung, erneut beide Titel zu verteidigen“, sagte Garcia.
Dass es sich dabei um eine schwierige Aufgabe handelt, sei ihm bewusst. „Ich habe schon bevor ich zu Salzburg gekommen bin, viele Spieler unserer Gegner gesehen und mich damit beschäftigt. Ich denke, dass Austria und Rapid bis am Schluss unsere Gegner im Kampf um den Meistertitel sein werden“, rechnet der Spanier mit einem engen Rennen.
Disziplin ist Garcia auf dem Weg zum Erfolg sehr wichtig. „Es gibt ganz klare Regeln und Vorgaben für alle Spieler, was das disziplinäre Verhalten betrifft. Denn man kann keinen Erfolg haben, wenn die Spieler nicht klare Richtlinien haben, an die sie sich halten müssen“, erklärte Salzburgs Trainer.
Eine Kasernierung vor Heimspielen ist im Frühjahr aber nicht angedacht. „Ich möchte den Spielern auch ein Stück weit das Vertrauen schenken, dass sie Profis genug sind“, erklärte Garcia. Bezüglich der Tätigkeit der Co-Trainer gibt es keine fixen Vorgaben. „Alle machen alles und sind da, um sich gegenseitig zu helfen“, so Garcia.
Der kurzfristig eingeschobene einwöchige Trip an die türkische Riviera hat seinen Zweck erfüllt. „Ich bin sehr zufrieden, wie die Spieler auf dem Platz arbeiten, jeder will mir zeigen, dass er in der ersten Mannschaft sein will“, resümierte der Ex-Barcelona-Kicker.
Dem einen oder anderen Spieler dürfte es dabei gelungen sein, den Neo-Trainer sehr zu überzeugen. „Ich spreche aber nicht gerne über einzelne Spieler, sondern lieber über die Mannschaft, das Kollektiv, wie es sich entwickelt“, ließ sich Garcia keine Namen entlocken.
Eine besondere Aufgabe haben die routinierteren Spieler wie Kapitän und Liga-Toptorschütze Jonatan Soriano. „Es ist wichtig, dass sie den jungen Spielern mit ihrer Erfahrung helfen, besser zu werden“, so Garcia.
Obwohl der Spanier meist ruhig wirkt, kann er schon auch laut werden. Das wurde bei den bisherigen Trainings deutlich. „Wenn ich etwas zu korrigieren habe, ist es wichtig, dass es alle Spieler hören und mich verstehen und sehen, was ich will“, erklärte Salzburgs Coach.
In Salzburg, wo nun Englisch die Sprache Nummer eins ist, muss der Ex-Watford-Trainer vorerst ohne seine Familie auskommen. Die, darunter seine Töchter (6, 12, 14) , wird abgesehen von zwischenzeitlichen Kurzbesuchen erst nächste Saison nachkommen. „Ich möchte meine Töchter nicht aus der Schule herausreißen“, klärte Garcia auf. Eine Wohnung hat er mittlerweile gefunden, ab 1. Februar gehört sein Hotel-Leben der Vergangenheit an.