Energie Burgenland steigerte Jahresüberschuss auf 22,3 Mio. Euro
Eisenstadt (APA) - Die Energie Burgenland hat im Geschäftsjahr 2014/15 ihren Jahresüberschuss um 13,8 Prozent auf 22,3 Mio. Euro gesteigert....
Eisenstadt (APA) - Die Energie Burgenland hat im Geschäftsjahr 2014/15 ihren Jahresüberschuss um 13,8 Prozent auf 22,3 Mio. Euro gesteigert. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) legte um 16,5 Prozent von 23,7 auf 27,6 Mio. Euro zu. Der Energiedienstleister will sich weiter auf das „Kerngeschäft“ - die Energiewirtschaft und den Heimmarkt - konzentrieren, so Vorstandschef Michael Gerbavsits.
Schon 2011 waren mit Becom, B.Net Croatia und BKF die Nicht-Kerngeschäftsbeteiligungen verkauft worden. In den Jahren danach wurden auch die nicht-österreichischen Windkraftprojekte abgegeben, erläuterte Gerbavsits am Montag in Eisenstadt. Bis auf „einen kleinen, aber sehr gut gehenden Windpark in Ungarn“ habe man die Projekte verkauft bzw. stillgelegt.
„In Summe war unser Vorgängerunternehmen (die BEWAG, Anm.) da in zu vielen Ländern gleichzeitig unterwegs“, übte der Vorstandsvorsitzender Kritik. Es seien viele Millionen an Wertberichtigungen liegen gelassen worden. „Wirklich wehgetan“ habe die - schon vor Jahren erfolgte - Wertberichtigung eines großen Projekts in Rumänien.
In Summe habe man in den vergangenen Jahren nahezu eine Mrd. Euro in den Windkraft- und in den Netzausbau investiert und seit drei Jahren deutliche Steigerungen gegenüber früheren Ergebnissen einfahren können. Dies sei gelungen trotz der Herausforderungen in der Energiewirtschaft - etwa massive Problemen bei großen Energieversorgern, die teils mit Personalabbau und Aufsplitterungen einhergingen.
Nach Abschluss der zweiten Windkraft-Ausbaustufe betreibt die Energie Burgenland 15 Windparks mit zusammen 221 Windkraftanlagen. Die Leistung habe sich von 240 Megawatt (MW) im Jahr 2011 auf 500 MW mehr als verdoppelt, so Gerbavsits. Das Burgenland habe eines der sichersten Stromnetze europaweit: „Die Verfügbarkeit liegt bei 99,99 Prozent“. 2013 habe die durchschnittliche störungsbedingte Ausfallzeit 23 Minuten betragen, im Österreich-Durchschnitt waren es 33 Minuten.
Seit 2011 wurden rund 128 Mio. ins Strom- und beinahe 16 Mio. ins Erdgasnetz investiert - „und das, obwohl sich seit der Liberalisierung die Netzpreise mehr als halbiert haben“, sagte Gerbavsits.
Der Rollout der Smart Meter - die elektronischen Zähler dienen als Basis für „moderne“ Netze - laufe seit November, berichtete Vorstandsdirektor Alois Ecker. Bisher seien rund 1.500 Zähler im Netz. In den kommenden Jahren betrage das Investitionsvolumen im Zusammenhang mit dem Zählertausch rund 50 Mio. Euro.
Auch im Photvoltaikbereich verfolge man große Projekte wie ein Contracting Modell mit Güssinger Mineralwasser und ein Vorhaben mit dem Wasserleitungsverband in Eisenstadt. Bei Biomasse werde derzeit das Netz in der Landeshauptstadt um rund zweieinhalb Mio. Euro ausgebaut. „Wir sind kein Strom- und Gasverkäufer, wir sind auch kein Versorger - wir sind ein umfassender Energiedienstleister“, umriss Ecker die Unternehmensphilosophie.
Herausforderungen für die Zukunft lägen neben dem flexibler werdenden Nachfragemarkt vor allem in den Rahmenbedingungen für die Stromerzeugung. Derzeit könne man damit „nicht einmal Wasserkraftwerke sinnvoll wirtschaftlich umsetzen“, so Ecker.
In den kommenden Jahren fallen 131 Windkraftanlagen aus der Förderung heraus, schilderte Gerbavsits. Anlagen mit einer Leistung von 150 MW seien bereits zum Repowering eingereicht. Das Problem sei, dass ab 2019 die Fördertöpfe in Österreich leer seien. Das passe aber mit den Beschlüssen des Klimagipfels von Paris nicht zusammen, meinte der Vorstandssprecher. Wichtig sei es, Rechtssicherheit zu haben, dass die bereits vorbereiteten Projekte auch umgesetzt werden können und dass sie 2018 nicht wieder aus der Förderung hinausfallen, betonte Gerbavsits. Ecker wies darauf hin, dass alle Genehmigungsverfahren abgeschlossen seien: „Es fehlt nur mehr das Geld aus den Töpfen.“
~ WEB http://www.energieburgenland.at ~ APA241 2016-01-25/12:40