Frankreich verkauft 36 Rafale-Kampfflugzeuge an Indien

Neu-Delhi/Paris (APA/AFP/dpa) - Nach jahrelangem Tauziehen haben sich Frankreich und Indien auf den Verkauf von 36 französischen Rafale-Kamp...

Neu-Delhi/Paris (APA/AFP/dpa) - Nach jahrelangem Tauziehen haben sich Frankreich und Indien auf den Verkauf von 36 französischen Rafale-Kampfjets geeinigt. Wie Frankreichs Präsident Francois Hollande am Montag bei einem Besuch in Neu-Delhi verkündete, unterzeichneten beide Länder ein Abkommen über den milliardenschweren Rüstungsdeal.

Es müssten aber noch einige „finanzielle Aspekte“ geklärt werden, sagte Hollande nach einem Treffen mit dem indischen Premierminister Narendra Modi. Der französische Präsident äußerte sich nicht dazu, worum es bei diesen finanziellen Fragen genau geht. Sie würden aber „in den kommenden Tagen“ geklärt, sagte der Präsident. Nach Angaben aus französischen Regierungskreisen hatten Frankreich und Indien bis zuletzt über den Preis für die Rafale-Jets verhandelt, der sich nach Einschätzung von Experten auf rund fünf Milliarden Euro belaufen könnte.

Die indische Regierung hatte bereits seit Jänner 2012 mit dem französischen Flugzeugbauer Dassault über den Kauf von Rafale-Kampfjets verhandelt. Ursprünglich war es um 126 Flugzeuge gegangen, von denen die meisten in Indien produziert werden sollten. Im April 2015 bestellte Indien schließlich 36 in Frankreich produzierte Flugzeuge. Der Rüstungsdeal wurde bei einem Besuch Modis in Paris verkündet. In einem Bieterverfahren hatte sich Dassault gegen das Konkurrenzmodell Eurofighter durchgesetzt, das teilweise auch in Deutschland gefertigt wird. Warum nur 36 Kampfjets gekauft werden, hat Neu-Delhi nie erklärt.

Die französischen Rafale sind durch Militäreinsätze in verschiedenen Krisenregionen von Afghanistan über Mali bis hin zum Irak erprobt. Die 2004 von der französischen Luftwaffe in Betrieb genommenen Flugzeuge sind unter anderem für Aufgaben der Luftverteidigung, für strategische Bombardements und für Luftaufklärung ausgerüstet.