US-Vorwahlen - Iowa könnte für Clinton wieder zu Fehlstart werden
Wien/Washington (APA) - Vor den ersten Vorwahlen in den Staaten Iowa und New Hampshire zur Kür der US-Präsidentschaftskandidaten muss die an...
Wien/Washington (APA) - Vor den ersten Vorwahlen in den Staaten Iowa und New Hampshire zur Kür der US-Präsidentschaftskandidaten muss die ansonsten in landesweiten Umfragen favorisierte Hillary Clinton bangen, keinen Fehlstart hinzulegen. Im dicht besetzten Feld der Republikaner geht es um die Frage, ob Polit-Rowdy Donald Trump seine populistischen Sager tatsächlich in Unterstützerstimmen ummünzen kann.
In Iowa ist alles andere als klar, dass Clinton gewinnt. In zwei der jüngsten Umfragen zu den bevorstehenden Wählerversammlungen (Caucuses) in dem US-Staat überflügelt sie ihr einzig seriöser, parteiinternen Herausforderer Bernie Sanders: Beim Sender CBS und dem Institut YouGov um ein Prozent, beim Sender CNN und den Meinungsforschern von ORC (Opinion Research Corporation) sogar um acht Prozent.
Bei anderen Umfragen war Clinton in Iowa jedoch meist vor Sanders gelegen. So hatte sie auch zuletzt bei den Erhebungen des Loras College (Dubuque, Iowa) und beim Radiosender KBUR (Burlington, Iowa) einen Vorsprung von 15 bzw. 9 Prozentpunkten auf Sanders. Weit abgeschlagen liegt der dritte Demokrat im Rennen, Martin O‘Malley. Er kam nie über die zehn Prozent hinaus.
In landesweiten Umfragen hatte die frühere First Lady, spätere Senatorin und Außenministerin stets die Nase vorn. Sollte sie also in Iowa scheitern, wäre das wohl nur eine symbolische Niederlage - aber eine negative Erinnerung an 2008. Damals gewann der spätere Präsident Barack Obama, Clinton landete in Iowa nur auf dem dritten Platz und zog dann ihre Bewerbung zurück.
In New Hampshire wäre ein Sieg Clintons sogar eine Überraschung. Dank der guten Umfragen und ihrer Favoritenrollen gegenüber dem selbstdeklarierten „demokratischen Sozialisten“ Sanders muss sie aber nicht befürchten, dass ihr bei Startschwierigkeiten gleich die Spender abspringen und sie vollends zurückfällt. Anders sieht es bei den Republikanern aus. Hier dürften schon die ersten Vorwahlen entscheidend sein und die Reihen der Bewerber lichten:
Wenn Trump zu Beginn gegen seine Widersacher, die das republikanische Partei- und Politestablishment eher repräsentieren, reüssiert, dürfte er nicht mehr zu stoppen sein. Ist ein anderer Bewerber bei Vorwahlen im Februar erfolgreich, bringt das diesem neue Unterstützer und den Schwung für seine Kampagne, um am sogenannten Super Tuesday am 1. März, wenn in zahlreichen US-Staaten gleichzeitig Vorwahlen abgehalten werden, gegen Umfrage-König Trump zu bestehen.
Am ehesten ist Trump der erzkonservativen Texaner Ted Cruz auf den Fersen, sowohl in Iowa als auch landesweit. Auch er ist bei den Parteioberen nicht am beliebtesten. Den jüngsten Umfragen zufolge ist es aber eher unwahrscheinlich, dass Senator Cruz Trump Iowa wird nehmen können. Dritter in den Umfragen ist meist Marco Rubio, Senator aus Florida. Für ihn sowie die noch weiter abgeschlagenen der insgesamt zwölf Bewerber bei den Republikanern könnten Überraschungssiege oder Achtungserfolge wiederum zum Sprungbrett werden, der sie auch mit der Unterstützung des Parteiapparats selbst Trump überflügeln lassen könnte.
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