Wirtschaftspolitik

ÖGB macht Werbung für Werbung

Innsbruck – In den letzten fünf Jahren habe der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) seine Mitgliederzahlen in Tirol immer steigern könne...

Innsbruck –In den letzten fünf Jahren habe der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) seine Mitgliederzahlen in Tirol immer steigern können, erklärten gestern ÖGB-Chef Otto Leist und ÖGB-Landessekretär Benjamin Praxmarer bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. „Es sollen aber noch mehr werden.“ In Tirol sind 61.852 Arbeitnehmer Gewerkschaftsmitglieder. In den „goldenen Zeiten“, in den 1990er-Jahren, habe man an die 80.000 Mitglieder gehabt. Dabei seien diejenigen, die aus der Gewerkschaft austreten, nur ein kleiner Teil. Den größeren Schwund verzeichne die Gewerkschaft durch Pensionierungen oder den Rückzug aus dem Berufsleben, erklärte Leist. Nun sollen in Tirol erst einmal 190.000 Noch-Nicht-Mitglieder einen Brief erhalten, in dem für die Mitgliedschaft geworben wird. Vor allem den Frauenanteil von derzeit nur 30 Prozent wolle man heben, erklärte Praxmarer. „Da gibt es Aufholbedarf.“

In ganz Österreich startet der ÖGB eine breite Werbekampagne. Schließlich gehe es darum, die Früchte zu ernten. Damit meint der ÖGB seine eigene Kampagne „Lohnsteuer runter“. Ebendie habe bewirkt, dass die Lohnsteuer gesenkt worden sei, ist Leist überzeugt. „Dadurch fließen heuer 294 Millionen Euro mehr in die Tiroler Wirtschaft.“

Die Gewerkschaft bezeichnete Leist gestern „als verlängerten Arm in die Betriebe“. In Tirol seien 4500 Betriebsräte tätig. Die zu lukrieren, sei vor allem in neuen und in kleinstrukturierten Betrieben schwer. Im Allgemeinen könne man sich aber nicht beklagen. „Es gibt auch Betriebe, wo es leicht geht.“

Die Tiroler Sozialpartnerschaft bezeichnete Leist als intakt. Mit der Arbeiterkammer gebe es einen „vernünftigen Draht“ und „eine Wechselwirkung“. Konkurrenz zwischen ÖGB und Arbeiterkammer sehe er keine. In Tirol ist der ÖGB-Chef rot, AK-Chef Erwin Zangerl schwarz. Während sich die Kammern über Pflichtmitgliedsbeiträge freuen können, kostet die Mitgliedschaft bei der Gewerkschaft ein Prozent des Bruttoentgeltes. (aheu)

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