Murray bei Australian Open im Viertelfinale, Wawrinka draußen
Im Damen-Bewerb des ersten Grand-Slam-Turniers des Jahres steht die Britin Johanna Konta überraschend im Viertelfinale.
Melbourne - Stan Wawrinka schied am Montag bereits im Achtelfinale der Australian Open in Melbourne aus. Der Sieger von 2014 unterlag Milos Raonic nach 3:45 Stunden 4:6,3:6,7:5,6:4,3:6. Keine Blöße gab sich dagegen Mitfavorit Andy Murray, der einen 6:4,6:4,7:6-Erfolg über den Australier Bernard Tomic feierte. Auch der Spanier David Ferrer und der Franzose Gael Monfils stehen im Melbourne-Viertelfinale.
Wawrinka nannte eine langwierige Verkühlung, die er schon seit eineinhalb Wochen mit sich herumschleppt, als Erklärung für seine erste Niederlage gegen Raonic. „Es ist schwierig, wenn man sich einerseits erholen sollte, andererseits aber ein Grand-Slam-Turnier spielt und alle zwei Tage Höchstleistungen erbringen muss“, meinte der bald 31-jährige Schweizer.
Offensichtlich unterschätzte Wawrinka die gesundheitlichen Probleme. Er verschwieg die Erkältung seit Turnierbeginn zwar nicht, sie schien aber aus seiner Sicht kein schlimmeres Handicap darzustellen. Er ging davon aus, dass er spätestens in der zweiten Turnierwoche wieder bei Kräften sein würde. Diese Hoffnung erfüllte sich nicht.
Murray in drei Sätzen weiter
Olympiasieger Murray steht dagegen schon zum siebenten Mal in Serie im Melbourne-Viertelfinale. Der 28-jährige Schotte erwies sich dabei einmal mehr als Australier-Schreck. Murray gewann mit dem glatten Dreisatzsieg über Tomic auch das 17. Duell mit einem Spieler von „down under“ und beendete damit die Hoffnungen auf einen Heimsieg. Für den bisher letzten bei den Herren hatte 1976 Mark Edmondson gesorgt.
Murray zeigte gegen Tomic eine souveräne Vorstellung. Dem Briten war der Wirbel um die gesundheitlichen Probleme seines Schwiegervaters Nigel Sears nicht anzumerken. Der Trainer von Ana Ivanovic war am Samstag auf der Tribüne der Rod Laver Arena während eines Spiels der Serbin zusammengebrochen. „Die vergangenen Tage waren nicht einfach“, gestand Murray. „Die Emotionen gingen ganz schön auf und ab.“ Sears befindet sich inzwischen aber auf dem Weg der Besserung.
Nächster Murray-Gegner ist nun Ferrer. Der Spanier bezwang den 2,08 m großen Aufschlagriesen John Isner aus den USA ebenfalls souverän mit 6:4,6:4,7:5. Damit ist Ferrer der einzige Spieler, der im bisherigen Turnierverlauf noch keinen Satz abgegeben hat.
Kerber fordert Asarenka
Bei den Damen steht die Engländerin Johanna Konta überraschend im Viertelfinale. Die 24-Jährige bezwang die an Nummer 21 gesetzte Russin Jekaterina Makarowa mit 4:6,6:4,8:6. Die im australischen Sydney geborene Konta ist die erste Britin seit Jo Durie 1983, die in Melbourne so weit gekommen ist. Und erstmals seit 1977 ist Großbritannien bei Damen und Herren noch im Einzel-Viertelfinale vertreten. Konta spielt jetzt gegen die Chinesin Zhang Shuai.
Angelique Kerber trifft nach einem 6:4,6:0-Erfolg über ihre deutsche Landsfrau Annika Beck in ihrem ersten Melbourne-Viertelfinale auf ihre Angstgegnerin Victoria Asarenka. Die Weißrussin, die bisher alle sechs Duelle mit der Kielerin gewonnen hat, unterstrich ihre bestechende Form mit einem 6:2,6:4-Sieg gegen die Tschechin Barbora Strycova.
Österreichs Tennis ist seit Montag beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres in den fünf Hauptbewerben nicht mehr vertreten. Alexander Peya schied gemeinsam mit Hsie Su-wei aus Taiwan als letzter ÖTV-Spieler in der 2. Runde des Mixed-Doppels aus. (APA)