Fast 30 Tote bei Selbstmordanschlägen im Norden Kameruns
Yaounde (APA/AFP/dpa/Reuters) - Bei einem Selbstmordanschlag auf einen Markt sind am Montag im Norden Kameruns mindestens 29 Menschen getöte...
Yaounde (APA/AFP/dpa/Reuters) - Bei einem Selbstmordanschlag auf einen Markt sind am Montag im Norden Kameruns mindestens 29 Menschen getötet worden. Zur Zahl der Verletzten gab es unterschiedliche Angaben - ein Vertreter des kamerunischen Militärs sprach von 60 Verletzten, ein Polizeibeamter von 30.
Zwei der drei Attentäter hätten ihre Sprengsätze auf einem Marktplatz in der Ortschaft Bodo an der Grenze zu Nigeria gezündet. Die dritte Bombe sei auf einer Brücke in der Nähe eines Militärlagers detoniert. Nach Angaben eines Sicherheitsbeamten setzten die Attentäter erstmals keine Sprengstoffgürtel ein. Stattdessen seien die Bomben in Gemüsesäcken versteckt gewesen.
In der Gegend verübt die Islamistengruppe Boko Haram („Westliche Erziehung ist Sünde“) immer wieder Attentate. Die extremistische Sekte kämpft seit dem Jahr 2009 für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Schätzungsweise 17.000 Menschen wurden in dem Konflikt bisher getötet. Allein im äußersten Norden von Kamerun wurden seit 2013 fast 1.200 Menschen bei Angriffen und Anschlägen getötet, wie die Regierung Anfang Jänner mitteilte. Am Kampf gegen die Islamisten beteiligen sich neben Nigeria und Kamerun auch der Niger und Tschad.