Fünf rittern um das Bürgermeisteramt
In der Festungsstadt wird es am 28. Februar spannend: 2010 konnte der Parteifreie Martin Krumschnabel den ÖVP-Bürgermeister Herbert Marschitz vom Thron stoßen, heuer warten vier Herausforderer auf ihn.
Von Michael Mader
Kufstein –In gut einem Monat wird es wieder spannend in der Festungsstadt. Am 28. Februar findet nicht nur die Gemeinderatswahl statt, sondern auch die Direktwahl des Bürgermeisters.
2010 hatte der Parteifreie Martin Krumschnabel für eine Sensation gesorgt: Er erreichte im ersten Wahlgang gegen den seit 18 Jahren regierenden ÖVP-Bürgermeister Herbert Marschitz 29,96 Prozent der Stimmen, Marschitz 34,12 Prozent. An dritter Stelle landete Horst Steiner (Bürgerliste) mit 17,52 Prozent vor Walter Thaler (FPÖ/GKL) mit 9,40 Prozent und Robert Wehr (SPÖ) mit neun Prozent.
Zwei Wochen später bei der Stichwahl ging Krumschnabel dann mit 64,35 Prozent der Stimmen klar als Sieger gegen Marschitz hervor.
Sechs Jahre später muss sich nun Bürgermeister Martin Krumschnabel insgesamt vier Herausforderern stellen: Erstmals stellen sich dabei Nationalrat Hannes Rauch (ÖVP) und Gemeinderat Andreas Falschlunger (Grüne) der Wahl zum Bürgermeister. Erfahrung mit der Bürgermeisterkandidatur haben bereits Stadtrat Horst Steiner (Bürgerliste) und Vizebürgermeister Walter Thaler (FPÖ/GKL). Keinen Bürgermeisterkandidaten hat dieses Mal die SPÖ aufgestellt. Die neue Liste „Für Kufstein – SPÖ/Parteifreie“ hat mit SPÖ-Stadtparteiobmann Alexander Gfäller zwar einen Spitzenkandidaten, der Wahl zum Stadtoberhaupt will sich der Neueinsteiger allerdings nicht stellen.
Damit sich die Bevölkerung ein Bild von den verschiedenen Kandidaten und deren Vorstellungen für die Festungsstadt machen können, veranstaltet die Tiroler Tageszeitung einen Diskussionsabend mit allen Bürgermeisterkandidaten. Wie immer bei den TT-Foren werden die fünf „Anwärter“ für das Bürgermeisteramt nicht nur ihre Statements vom Podium aus abgeben, sondern vor allem auch den Besuchern der Veranstaltung Rede und Antwort stehen. Kritische Fragen des Publikums und von Moderator TT-Chefredakteur Mario Zenhäusern werden da nicht ausbleiben. Wer den Kandidaten also einmal auf den Zahn fühlen will, hat am Dienstag, den 2. Februar, im Kufsteiner Stadtsaal im Hotel Andreas Hofer die beste Gelegenheit dazu. Beginn ist um 19.30 Uhr.
In den vergangenen Wochen haben sich die einzelnen Kandidaten bereits in Stellung gebracht: Krumschnabel will den erfolgreichen Weg der vergangenen sechs Jahre weitergehen und gemeinsam mit den anderen im Gemeinderat vertretenen Fraktionen sachliche und konstruktive Politik für Kufstein und seine Bevölkerung machen, Hannes Rauch möchte seine Kompetenzen und Kontakte als erfahrener Politiker in Land und Bund für Kufstein einsetzen. Steiner und Thaler setzen im Wahlkampf verstärkt auf die Themen Sicherheit und Verkehr – beides Bereiche, in denen ihrer Meinung nach erhöhter Handlungsbedarf besteht. Falschlunger hingegen sind besonders die Jungen ein Anliegen. Unter den ersten zwölf Listenmitgliedern sind acht zwischen 24 und 32 Jahre alt. Sie sollen ermutigt werden, das Geschick der Festungsstadt vermehrt selbst in die Hand zu nehmen.
Eines ist aber allen Kandidaten gemein: Ihre Wunschvorstellungen für die Mandate im künftigen Gemeinderat gehen sich rein rechnerisch nicht aus. Dazu müssten nicht 21 Mandate zu vergeben sein, sondern mehr als doppelt so viele.