US-Demokrat Sanders verteidigt sich gegen Radikalismus-Vorwurf
Des Moines (Iowa)/Washington (APA/AFP) - Der demokratische US-Präsidentschaftsanwärter Bernie Sanders verteidigt seine Sozialagenda gegen Ra...
Des Moines (Iowa)/Washington (APA/AFP) - Der demokratische US-Präsidentschaftsanwärter Bernie Sanders verteidigt seine Sozialagenda gegen Radikalismus-Vorwürfe. „In Ländern rund um die Welt, in Skandinavien und in Deutschland, sind meine Ideen keine radikalen Ideen“, sagte er Montagabend an einer Universität in Iowa. „Wir können uns nicht länger eine von Milliardären dominierte Regierung leisten, die Arbeiterfamilien ignoriert.“
In Iowa finden am Montag die ersten Vorwahlen der Parteien statt. Bei den Demokraten gilt Ex-Außenministerin Hillary Clinton zwar als haushohe Favoritin für die Präsidentschaftskandidatur. In Iowa sehen Umfragen Clinton und Sanders aber Kopf an Kopf. Der 74-jährige selbst ernannte „demokratische Sozialist“ begeistert mit seinen Vorschlägen - etwa einer umfassenden gesetzlichen Krankenversicherung oder staatlichen Zuschüssen für Studenten - vor allem junge Wähler.
Clinton wirft ihm Einseitigkeit vor und versucht mit dem Hinweis auf ihre große politische Erfahrung zu punkten. „Ich bin die bessere Person, um Präsident zu sein“, sagte sie bei ihrem Auftritt an der Universität.
Dabei musste sie einen bitteren Wortbeitrag parieren. Ein junger Wähler sagte ihr, während es unter seinen Altersgenossen echte Leidenschaft für Sanders gebe, „sehe ich bei jungen Leuten nicht den gleichen Enthusiasmus für Sie“. Clinton erwiderte, sie habe schon seit jungen Jahren „im Kampf für Wandel und Fortschritt an vorderster Front gestanden“.
Präsident Barack Obama darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Sein Nachfolger wird am 8. November gewählt. Bei den Republikanern liegt der wegen seiner populistischen und islamophoben Äußerungen umstrittene Milliardär Donald Trump in Umfragen an der Spitze, gefolgt von dem erzkonservativen Senator Ted Cruz und dem als moderater geltenden Senator Marco Rubio.