Kärntner Industrie erwartet „solide“ Konjunkturentwicklung

Klagenfurt (APA) - Die Kärntner Industriellenvereinigung (IV) geht von einer „sehr soliden Entwicklung der Konjunktur“ aus. Damit liege Kärn...

Klagenfurt (APA) - Die Kärntner Industriellenvereinigung (IV) geht von einer „sehr soliden Entwicklung der Konjunktur“ aus. Damit liege Kärnten bei der quartalsmäßigen Konjunkturumfrage im Österreichbild, erklärte IV-Geschäftsführerin Claudia Mischensky am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Sie forderte auch ein neues Leitbild für Kärnten, das auf Basis der IV-Standortfaktorerhebung erstellt werden sollte.

Für die Konjunkturerhebung wurden die Daten von 64 Firmen mit insgesamt 16.732 Beschäftigten ausgewertet. Zwar seien die Betriebe saisonbedingt weniger optimistisch als im Quartal davor, aber immerhin 45 Prozent der Befragten erwarten einen steigenden Auftragsbestand, erklärte Mischensky. 48 Prozent rechnen mit gleichbleibenden Aufträgen. Bei den Auslandsaufträgen ist die Einschätzung noch optimistischer: 51 Prozent glauben an eine Steigerung, 38 Prozent an ein Gleichbleiben.

Gute Stimmung herrscht auch bei der Beurteilung der Geschäftslage: 54 Prozent sehen eine kommende Verbesserung, 40 Prozent gehen von einer stabilen Entwicklung aus. In sechs Monaten allerdings rechnen nur noch 18 Prozent mit einer besseren Geschäftslage. Die Produktion soll innerhalb der nächsten drei Monate bei 70 Prozent der Firmen gleich bleiben, 19 Prozent erwarten eine Steigerung.

Die leicht positive Konjunktur wird sich jedoch nicht auf den Arbeitsmarkt durchschlagen. Lediglich vier Prozent der Unternehmer wollen innerhalb der nächsten drei Monate Beschäftigte aufnehmen. Bei den meisten, nämlich 85 Prozent, soll die Beschäftigtenlage stabil bleiben. Elf Prozent hingegen werden voraussichtlich Arbeitnehmer abbauen.

Mischensky präsentierte auch eine Umfrage über die Qualität der Standortfaktoren. Demnach nennen die Kärntner Unternehmer vor allem die gute Lebensqualität und die Arbeitsbedingungen, die Sicherheit und die Motivation der Mitarbeiter als Plus. Dringenden Nachholbedarf sehen sie bei der Quantität und Qualität der Kinderbetreuungseinrichtungen und vor allem bei der Abwicklung von Verfahren und beim Service durch Behörden sowie der Angemessenheit von Steuerbelastungen.

Kärnten müsse sich nun rasch auf Basis eines neuen Leitbildes noch stärker als Land der Technologie, der Forschung und Innovation positionieren, um seine Standortfaktoren ausspielen zu können, verlangt Mischensky. Ein solches Leitbild gebe Schwerpunktsetzungen vor und schaffe den Rahmen für eine fokussierte Entwicklung, so die IV-Präsidentin.

~ WEB http://www.iv-net.at/ ~ APA161 2016-01-26/11:13