„Minde“ wird zum Spielertrainer
Mindaugas Andriuska übernimmt die Trainer-Agenden bei Bundesligist Innsbruck.
Von Tobias Waidhofer
Innsbruck –Am vergangenen Wochenende führte Trainer Mindaugas Andriuska den 2000er-Jahrgang von Sparkasse Schwaz Handball Tirol bei der österreichweiten HLA-Challenge auf Platz fünf, gestern nahm er bei der Trainingseinheit der Bundesliga-Mannschaft von medalp Innsbruck Handball Tirol bereits seine neue Rolle ein:
„Minde“ wird Spielertrainer bei der jungen Bundesliga-Truppe und ersetzt damit Harald Winkler, der als Individual- und Techniktrainer in den Stab von HLA-Coach Raul Alonso aufrückt.
„Wir haben die ersten Gespräche bereits im November geführt“, erzählt Handball-Tirol-Sportdirektor Thomas Lintner. Mit der tristen sportlichen Lage (Innsbruck beendete den Grunddurchgang als Vorletzter) soll das aber nichts zu tun haben.
„Der Wunsch ist auch von Harry (Winkler, Anm.) ausgegangen“, so Lintner. Man wolle den Trainingsbetrieb auf eine noch professionellere Ebene stellen. „Die HLA-Mannschaft und das Bundesliga-Team sollen öfters miteinander trainieren.“ Winkler hat nun die Aufgabe, als Individual- und Techniktrainer die Stärken des Einzelnen noch intensiver zu fördern. Überhaupt soll der ganze Betrieb individueller werden. „Wir haben viele Studenten und müssen deshalb auch auf die Lebensumstände Rücksicht nehmen.“ Frühtraining sei nicht für alle möglich. „Da wollen wir individuelle Angebote schaffen und weg vom reinen Mannschaftstrainingsbetrieb.“
Dafür sei Winkler genau der Richtige. „Die Arbeit mit jungen Spielern ist sicher eine seiner ganz großen Stärken.“
Und um die Bundesliga-Mannschaft macht sich „Linti“ sowieso keine Sorgen: „Minde hat einen professionellen Zugang, ist ein gutes Vorbild und hat in den letzten drei Jahren intensiv an seiner Trainerausbildung gearbeitet.“
Der Gelobte, der von Valdis Labanovskis als Co-Trainer unterstützt wird, will der Mannschaft „Motivation geben. Ich habe großes Vertrauen in die Truppe.“ Und auch wenn der Litauer, der seit 2011 nicht mehr aus der Tiroler Handball-Szene wegzudenken ist, es noch „seltsam findet, Spielertrainer zu sein“ – von einem wie dem „Minde“, der mit Schwaz (Cupsieg 2012) den letzten großen Tiroler Handball-Titel gewonnen hat, können definitiv viele noch etwas lernen.