Russland lehnt Ausschluss Nordkoreas aus Atomgesprächen ab

Moskau (APA/dap) - Russland lehnt Atomgespräche über Nordkorea ohne Beteiligung der Führung in Pjöngjang ab. „Ich glaube nicht, dass dies eine gute Idee wäre, denn das wäre ein Versuch, wieder jemanden zu isolieren“, sagte Außenminister Sergej Lawrow am Dienstag in Moskau.

Südkorea hatte vergangene Woche Verhandlungen mit den USA, China, Russland und Japan vorgeschlagen - aber ohne Nordkorea. In den sogenannten Sechs-Parteien-Gesprächen versuchen diese Länder seit 2003, eine friedliche Lösung im Atomstreit mit dem nordkoreanischen Regime zu finden. Doch die Verhandlungen liegen seit Jahren auf Eis.

„Als versucht wurde, den Iran (wegen seines Atomprogramms) zu isolieren, kam dabei nichts Gutes heraus“, sagte Lawrow bei seiner Jahrespressekonferenz vor Hunderten Journalisten. „Diesen Fehler dürfen wir bei Nordkorea nicht wiederholen.“

Anfang Jänner hatte Nordkorea mit dem angeblichen Test einer Wasserstoffbombe (H-Bombe) Aufsehen erregt. Westliche Experten gehen jedoch eher davon aus, Pjöngjang habe eine herkömmliche Atombombe gezündet, die eine geringere Sprengkraft hat als eine H-Bombe. Lawrow sagte, auch Russland bezweifle, dass Nordkorea tatsächlich eine Wasserstoffbombe getestet habe.