Rückkehr nach Europa: Rohani schloss in Rom Milliarden-Verträge
Bei seinem Besuch will sich der iranische Präsident auch noch mit dem Papst treffen, am Mittwoch reist er nach Paris weiter.
Rom - Mit der Unterzeichnung milliardenschwerer Verträge hat der iranische Präsident Hassan Rohani in Rom den Grundstein für die Rückkehr seines lange durch Sanktionen geschwächten Landes auf den europäischen Markt gelegt.
Am ersten Tag 17 Abkommen geschlossen
Bereits am ersten Tag der viertägigen Reise wurden 17 Abkommen geschlossen, hauptsächlich in den Sektoren Energie, Luft- und Bahnverkehr, Gesundheit und Landwirtschaft, wie am späten Montagabend nach einem Treffen Rohanis mit dem italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi bekannt wurde.
Unter anderem vereinbarte Rohanis Delegation mit der Eni-Tochter Saipem den Bau einer 2.000 Kilometer langen Gaspipeline für 4,5 Mrd. Euro, mit dem Stahlkonzern wurde eine Kooperation im Umfang von 2 Mrd. Euro ausgearbeitet. Die italienische Staatsbahn will zudem den Iran bei der Modernisierung des Bahnnetzes unterstützen und eine Hochgeschwindigkeitslinie von Teheran in die südlich gelegene Stadt Ghom bauen. Die Fluglinie Alitalia kündigte an, ihre Verbindungen nach Teheran aufzustocken.
Audienz beim Papst
Am Vormittag empfing auch Papst Franziskus den iranischen Präsidenten. Der Besuch dauerte circa 40 Minuten. Am Ende dankte der Papst für den Besuch und betonte, er hoffe auf Frieden. Er rief Rohani auf, für ihn zu beten.
Rohani traf in Begleitung einer Delegation aus zwölf Personen ein, an der sich auch Außenminister Mohammad Javad Zarif beteiligte. Eine einzige Frau, die Übersetzerin, zählte zur Delegation. An der Seite des Papstes stand ein Priester, der für ihn übersetzte. Der Papst sprach Italienisch, Rohani Farsi. Am Ende des Treffens schenkte Rohani dem Papst einen handgemachten Teppich aus der iranischen Stadt Qom und ein Miniaturbuch.
Der Papst revanchierte sich mit einer Medaille, auf der der Heilige Martin zu sehen ist. Franziskus schenkte Rohani auch eine Ausgabe seiner Umweltenzyklika „Laudato si“ auf Englisch und Arabisch. Eine Farsi-Übersetzung der Enzyklika gibt es nicht. (APA/dpa)