MAK setzt heuer auf Asien, Friedrich Kiesler, Handwerk und Erotik
Wien (APA) - Gut gelaunt präsentierte MAK-Direktor Christoph Thun-Hohenstein am Dienstag das Programm im „Jahr des Affen“, wie er mit Verwei...
Wien (APA) - Gut gelaunt präsentierte MAK-Direktor Christoph Thun-Hohenstein am Dienstag das Programm im „Jahr des Affen“, wie er mit Verweis auf die Affen-Installationen in Stefan Sagmeisters „Happy Show“ scherzte. Glücklich ist er jedenfalls über ein Besucher-Plus von 44 Prozent im Jahr 2015 und will den Zustrom heuer mit Ausstellungen über Friedrich Kiesler und Handwerk im digitalen Zeitalter halten.
Den Anfang macht das Museum für angewandte Kunst im April mit der ersten institutionellen Einzelausstellung in Österreich des US-Künstlers Josiah McElheny, in der sich der in New York lebende Künstler mit Fragen der Wiener Moderne im Kontext der MAK-Sammlung auseinandersetzen wird. Sein „Ornament Museum“ skizziert den „idealen Pavillon und das Modell einer Institution im Zeichen der Psychologie von Kunst, Architektur und Performance“, wie es in der Ankündigung heißt. Im Kunstblättersaal widmet man sich parallel „Mode-Utopien. Haute Couture in der Grafik“. Für die Zukunft hofft Thun-Hohenstein, der Mode auch in größerem Rahmen zu begegnen, dies sei jedoch eine Frage der Finanzierung. Absolventen der Universität für angewandte Kunst Wien stehen im Zentrum der Reihe „Angewandte Kunst. Heute“ in der MAK Galerie, die heuer Arbeiten von Kay Walkowiak und Patrycja Domanska präsentiert.
Nach Ende der bis zum 12. Juni verlängerten Ausstellung „Josef Frank: Against Design“ widmet man sich im Zuge der Neubefragung der Wiener Moderne dem österreichischen Künstler, Architekten und Designer Friedrich Kiesler (1890 - 1965) mit der Personale „Lebenswelten“. Im Herbst setzt man dann auf Erotik und präsentiert im Rahmen der wechselnden Themenausstellungen zu asiatischer Kunst „Shunga. Erotische Kunst aus Japan“ im Design Labor. „Schunga (Frühlingsbilder) zeugen von einer offenen Einstellung zu Sexualität und Erotik“, heißt es dazu in der Ankündigung. „Alle großen japanischen Ukiyo-e-Künstler haben erotische Farbholzschnitte geschaffen, die trotz Verbots der Regierung unter der Hand breiten Absatz fanden.“ Das MAK zeigt ab 12. Oktober 150 Stück davon. Zum Schwerpunkt gehört auch die Neuaufstellung der Schausammlung Asien, für die der japanische Künstler Tadashi Kawamata verantwortlich zeichnet.
Die letzte große Schau in diesem Jahr widmet das MAK dem Handwerk. Ziel der Ausstellung mit dem Untertitel „Tradiertes Können in der digitalen Welt“ sei es, „eine gesellschaftliche Reflexion zur Bedeutung und Wertschätzung des Handwerks anzustoßen.“ Der Bogen soll von der Geschichte des Handwerks bis zu aktuellen europäischen Perspektiven geschlagen werden. In einer Live-Werkstatt werden 25 Handwerker vor Publikum ihr Können zeigen, ein Forschungs-Lab der WU will mit Hilfe der Besucher Effekte rund ums Handwerken erforschen. Während die Vorbereitungen für die zweite „Vienna Biennale“ im Jahr 2017 bereits laufen, wird das Projekt „StadtFabrik“ in Kooperation mit der Wirtschaftsagentur Wien und ihrem Kreativzentrum departure mit einem „Real-time“-Forschungslabor fortgesetzt.
Laut Thun-Hohenstein, der sich für die derzeit ausgeschriebene Stelle des künstlerischen MAK-Direktors erneut bewerben wird, „leben wir heute in einer neuen Moderne“, die drei große Herausforderungen aufbiete: Digitalisierung, Klimawandel und Migration. „Diese Herausforderungen sind nur zu lösen, wenn die Themen gemeinsam betrachtet werden. Das ist auch ein Appell an die Künste, diesen massiven gesellschaftlichen Umbau ernst zu nehmen und sich ihm zu widmen.“ Gerade in Zeiten, in der die Freiheit der Kunst durch die Marktmechanismen eingeschränkt werde, müssten die Künstler die Möglichkeit haben, auszubrechen, um sich weiterentwickeln zu können.
~ „Mode-Utopien. Haute 13. April bis 4. Kunstblättersaal Couture in der Grafik“ September „Angewandte Kunst. 20. April bis 2. Gallery Heute. Kay Walkowiak“ Oktober „Josiah McElheny. The 27. April bis 2. April Schausammlung Ornament Museum“ 2017 Gegenwartskunst „Robert La Roche. 4. Mai bis 25. Design Labor Personal View“ September Neuaufstellung ab 11. Mai Schausammlung Asien Schausammlung Asien „Friedrich Kiesler. 15. Juni bis 2. Ausstellungshalle Lebenswelten“ Oktober „100 beste Plakate 15“ 28. September bis 5. Kunstblättersaal
Februar 2017 „Shunga. Erotische 12. Oktober bis 29. Design Labor Kunst aus Japan“ Jänner 2017 „Angewandte Kunst. 19. Oktober bis 19. Gallery Heute. Patrycja Februar 2017 Domanska“ „Firma Goldscheider. 26. Oktober bis 11. Forum Wiener Keramik Dezember 1885-1938“ „handWERK. Tradiertes 14. Dezember bis 9. Ausstellungshalle Können in der April 2017 digitalen Welt“ ~ (S E R V I C E - www.mak.at)