Zweitägiger Zuhälterprozess um rumänisches Brüderpaar
Innsbruck – Einer der bedeutsamsten Zuhälterprozesse der letzten Zeit begann gestern am Landesgericht. Angeklagt war ein rumänisches Brüderp...
Innsbruck –Einer der bedeutsamsten Zuhälterprozesse der letzten Zeit begann gestern am Landesgericht. Angeklagt war ein rumänisches Brüderpaar (36, 32), das das Landeskriminalamt seit 2014 im Visier hatte. Laut Polizei hatte das Duo die Prostitutionsausübung in Innsbruck nämlich mit Landsleuten maßgeblich mitkontrolliert.
Nachdem eine 19-Jährige Ende 2014 hilfesuchend bei der Polizei Zwangsprostitution und Vergewaltigung angezeigt hatte, wurden die Brüder observiert und schließlich letztes Jahr verhaftet. Es war das Ende „einer großen Familie“. So bezeichnete zumindest der erstangeklagte 36-Jährige seine Anwesenheit in Innsbruck mit etlichen rumänischen Frauen. Laut Anklägerin Birgit Unterguggenberger soll sich der Mann die Frauen alle in der rumänischen Provinz angelacht und unter falschen Versprechungen nach Tirol geholt haben. Anstatt Liebe soll es für die Frauen Ausbeutung und Prostitution in Bordellen gegeben haben. Der Verdienst soll dabei über drei mitangeklagte Capo-Prostituierte aus den Häusern direkt an die Brüder gegangen sein. Nicht umsonst waren beide wegen ihres feudalen Lebensstils der Polizei schon früh aufgefallen.
Die Brüder bestritten die Vorwürfe. Während der Zweitangeklagte gerade eine Ohrfeige zugab, tönte sein Bruder: „Ich bin ein Mann und das waren Liebhaberinnen. Ich war deren Fahrer und Bodyguard. Ich weiß nicht, was Vergewaltigung ist, ich mache mit ihnen nur Liebe!“ Dazu könnte am Donnerstag ein Urteil ergehen. (fell)