Flüchtlinge - 2015 laut Südtirol 27.300 Menschen am Brenner versorgt

Bozen (APA) - Am Brenner sind im vergangenen Jahr rund 27.300 Flüchtlinge versorgt worden. Diese Zahl gab Südtirols Landeshauptmann Arno Kom...

Bozen (APA) - Am Brenner sind im vergangenen Jahr rund 27.300 Flüchtlinge versorgt worden. Diese Zahl gab Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) am Dienstag bei einer Pressekonferenz nach der Landesregierungssitzung bekannt. Falls es durch die vermehrten Grenzkontrollen durch Österreich und Slowenien zu einer Verlagerung der Flüchtlingsströme kommen sollte, dann müsse „auch Italien Maßnahmen treffen“.

Kompatscher fürchtete eine Verschiebung des Flüchtlingsstroms auf der Balkanroute nach Westen. „Es besteht die Gefahr, dass Flüchtlinge, welche diese Route nutzen, um nach Nordeuropa zu gelangen, wegen der schärferen Grenzkontrollen länger in Italien verbleiben“, meinte Südtirols Landeschef. Deshalb forderte Kompatscher die Meldung der Flüchtlinge im gesamtstaatlichen Registrierungssystem, um eine gerechte Aufteilung auf die verschiedenen Regionen Italiens zu ermöglichen.

In einem Schreiben an Italiens Premierminister Matteo Renzi habe Kompatscher bereits mit seinem Trienter Amtskollegen Ugo Rossi auf die neue Flüchtlingssituation aufmerksam gemacht, hieß es. Die beiden Landeschefs forderten darin, „dass die über die Landroute einströmenden Flüchtlinge, welche Asyl in Italien beantragen, auf das gesamte Staatsgebiet verteilt werden“. Dies sei auch bei den Asylsuchenden so gewesen, die auf der Insel Lampedusa gestrandeten waren.

Zudem brauche es ein gemeinsames europäisches Vorgehen in Bezug auf die Sicherung der Außengrenzen, erneuerte Kompatscher seine wiederholte Forderung: „Und wir bleiben bei unserer Position, dass es nicht zielführend sein kann, die Innengrenzen in Europa dauerhaft wiederherzustellen“.