TT-Berufsporträt

Melodien und Publikum in Schwingung bringen

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Maria Erlacher ist Berufssängerin und trainiert täglich ihre Stimme. Selbstmarketing und Persönlichkeit sind wichtig – ein Plan B ebenso.

Von Margit Bacher

Igls –„Der Konkurrenzkampf in diesem Beruf ist extrem groß“, erzählt Sopranistin Maria Erlacher, denn die wenigen Ausbildungsplätze sind international begehrt: „350 hatten damals in München an der Hochschule für Musik und Theater vorgesungen – nur fünf wurden aufgenommen und eine davon war ich.“

Berufssänger sollten eigentlich auch alle Klavier spielen können, findet Erlacher, die Geige, Saxophon und Klavier studiert hat. Partituren lesen zu können, musikalische Kompositionen zu analysieren und vom Blatt singen zu können fallen ihr daher leicht.

TT-Berufsporträt

Voraussetzungen: gute, ausbaufähige Stimme, gutes Gehör, Musikalität, insbesondere Rhythmusgefühl, Musikwissen, Fremdsprachen-Kenntnisse, Begeisterungsfähigkeit, Einsatzbereitschaft, Flexibilität, Reisebereitschaft, körperlich fit.

Ausbildung: Österreichs Hochschulen bieten Bachelorstudiengänge für Gesang und Instrumentalmusik, Gesang und Instrumentalpädagogik sowie Jazz an. Private Gesangsausbildungen gibt es auch.

Zartbesaitet dürfe man in diesem Job nicht sein, betont die dreifache Mutter. Es kann vorkommen, dass Dirigenten oder Regisseure manchmal recht forsche Anweisungen geben und Passagen einmal piano gesungen haben wollen und dann wieder forte. Als Sänger heißt es dann: flexibel sein, unterordnen und die Zusammenarbeit mit Orchester und Dirigenten suchen.

Weil die Musikliteratur vielsprachig ist, sollten Sänger zumindest Englisch und Italienisch beherrschen, gut wären auch Französisch- und Russisch­kenntnisse. „Wer den Text eines Liedes nicht versteht, wird nicht in der Lage sein, mit seiner Stimme das jeweilige Gefühl ans Publikum weiterzugeben“, ist die Sopranistin überzeugt.

Maria Erlacher ist selbstständige Berufssängerin, weil in einem fixen Theaterengagement fast keine Zeit bliebe, den Konzertsektor zu bedienen, sagt sie. Es tue ihr leid, wenn sie kurzfristige Angebote – auch vom Tiroler Landestheater – des- halb schon ablehnen musste.

Wer keine Agentur im Hintergrund hat, muss sich als Sänger selbst vermarkten. Ihre Marketinginstrumente sind: ihre Homepage, Empfehlungen und die verlässliche und zufriedenstellende Zusammenarbeit mit Veranstaltern, Musikern und Dirigenten.

„Einen Plan B haben sollte aber jeder Berufssänger“, empfiehlt Erlacher, die am Tiroler Landeskonservatorium unterrichtet und eine Sologesangsklasse leitet. Denn ein Leben lang Berufssängerin zu sein, das könne man sich nur wünschen. Die Stimme ist vielen Einflüssen ausgesetzt und so können Hormone, falsche Stimmtechnik oder auch private Umbrüche die Stimme verändern. Seine Stimme täglich zu trainieren sei also Pflicht, sagt sie – schließlich ist das das Kapital eines Sängers. Und gerade vor Auftritten müsse man mit der Stimme und der eigenen Energie gut haushalten, meint die Sopranistin. Sie entspannt sich bei Qigong und hört in der Freizeit jede Musikrichtung, am wenigsten jedoch Klassik.

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