Neue Nachbarschaftsaktion: Wiener SPÖ entdeckt das „Grätzl“ neu

Wien (APA) - „Mei Grätzl. Mein Wien. Red‘ ma drüber!“ - Unter diesem Motto wird die Wiener Sozialdemokratie ab sofort intensivierte soziale ...

Wien (APA) - „Mei Grätzl. Mein Wien. Red‘ ma drüber!“ - Unter diesem Motto wird die Wiener Sozialdemokratie ab sofort intensivierte soziale Kontakte pflegen, und zwar im Rahmen einer Nachbarschaftsaktion. Funktionäre werden dazu in den Bezirken das Gespräch mit den Bewohnern suchen.

„Es wird in jedem Grätzl einen sozialdemokratischen Mandatar geben, den man anreden kann“, umriss Landesparteichef und Bürgermeister Michael Häupl nach der Vorstandstagung am Kahlenberg am Dienstag das Projekt. Die rote Kontaktperson soll demnach mit Rat und Tat zur Seite stehen. Gewisse Serviceleistungen aus früheren Tagen werden aber nicht wieder angeboten, wie Häupl versicherte: „Die Zeiten, wo man am Wirtshaustisch Gemeindewohnungen vergeben hat, die sind vorbei.“

Wichtig sei jedoch, wieder mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Damit solle etwa ans Licht kommen, was die Bürger aufrege. Wie Landesparteisekretär Georg Niedermühlbichler versprach, werde man sich auch jenen Gegenden widmen, die zuletzt etwa durch Zusammenlegung von Sektionen eher wenig betreut worden seien: „Wir werden uns diese weißen Flecken genau anschauen.“

Die Sektionen selbst sind involviert - und sie werden im Rahmen der Aktion zusammenarbeiten, wie betont wurde. Orientieren werde man sich dabei am Konzept des „Community Organizings“ aus den USA, hieß es. Der Höhepunkt der Kampagne wurde für den kommenden Herbst angekündigt - nämlich eine große Befragung in sämtlichen Stadtteilen.

Bei der Tagung am Kahlenberg stellte die Wiener SPÖ zudem die Weichen für den Hauptstadt-Part der großen Parteireform. Die Eckpunkte der Aktion lauten demnach: Öffnung zu einer „Mitmachpartei“, Stärkung des ehrenamtlichen Engagements, Demokratisierung von Entscheidungsabläufen, mehr inhaltlicher Dialog, konsequente Nutzung sozialer Medien oder Öffnung von Basisstrukturen.

Man wolle damit nicht zuletzt der in Wien starken FPÖ etwas entgegensetzen, wie die beiden Spitzenfunktionäre erklärten. Denn man müsse die Sorgen der Menschen ernst nehmen: „Und das geht nur mit Reden“, zeigte sich Häupl überzeugt.

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