Asylgesetz verschärft

Dänemark kann Flüchtlingen nun Bargeld und Schmuck abnehmen

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Schutzsuchende in Dänemark sollen künftig ihre Unterbringung mitfinanzieren, wenn sie über genügend Mittel verfügen. Zudem wird der Familiennachzug erschwert.

Kopenhagen - Das dänische Parlament hat eine deutliche Verschärfung der Asylregeln beschlossen. Laut der am Dienstag mit großer Mehrheit verabschiedeten Asylreform kann Flüchtlingen künftig Bargeld und Schmuck oberhalb von 10.000 Kronen (1340 Euro) abgenommen werden, um ihre Unterbringung mitzufinanzieren.

Der Familiennachzug wird erschwert und die Dauer von Aufenthaltsgenehmigungen verkürzt. Ziel der Regierung ist es, Flüchtlinge abzuschrecken.

Den Gesetzvorschlag der rechtsliberalen Minderheitsregierung unterstützten die Rechtspopulisten, die liberale Allianz, die Konservativen und der Großteil der Sozialdemokraten im Kopenhagener Parlament.

Kritiker sehen „Nazi-Methoden“

Die Verschärfung der Asylregeln stieß schon im Vorfeld auf Kritik. So wurde die Beschlagnahmung von Bargeld und Schmuck mit der Enteignung der Juden durch die Nazis verglichen.

Die Änderungen im Asylgesetz hatte Integrationsministerin Inger Stöjberg am Montag in Brüssel verteidigen müssen. Der Menschenrechtskommissar des Europarats, Nils Muiznieks, hatte die Verschärfung der Regeln zuvor kritisiert.

Menschenrechtler: Bruch der Flüchtlingskonvention

Asylbewerber dürfen künftig erst nach drei Jahren den Nachzug von Familienangehörigen beantragen. Die Bearbeitung kann dann weitere Jahre dauern.

Menschenrechtsgruppen sehen darin einen Bruch von UN-Flüchtlingskonventionen. Dänemark registrierte im vergangenen Jahr 21.000 Asylgesuche. In Schweden waren es 163.000. (APA/AFP)

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