Welle der Solidarität für drangsalierte Intellektuelle in der Türkei
Ankara (APA) - Mit einem Appell bekunden rund 119 meist türkische Musiker ihre Solidarität mit den „Akademikern für Frieden“. „Wir verteidig...
Ankara (APA) - Mit einem Appell bekunden rund 119 meist türkische Musiker ihre Solidarität mit den „Akademikern für Frieden“. „Wir verteidigen den Frieden, die Brüderlichkeit, die Freiheit und die Gerechtigkeit“, heißt es in einem online veröffentlichten Schreiben, wie das regierungskritische türkische Nachrichtenportal Diken am Dienstag meldete.
Die Musiker solidarisieren sich damit mit den Intellektuellen, die wegen eines Friedensaufrufs ins Visier der türkischen Regierung geraten sind. In einem am 11. Jänner online veröffentlichten offenen Brief mit dem Titel „Wir werden nicht Teil dieses Verbrechens sein“ forderten die Unterzeichner Ankara dazu auf, die Gewalt im Südosten des Landes zu beenden, und den Friedensprozess mit den Kurden wieder aufzunehmen.
Daraufhin hat Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan die Justiz und die Universitäten dazu aufgerufen, gegen die Unterzeichner vorzugehen, denen er „Verrat“ vorwarf. Mindestens 18 Akademiker, die die Petition unterzeichnet hatten, wurden vorübergehend festgenommen. Waren es anfangs noch 1.128 meist türkische Unterzeichner, sind es mittlerweile rund 4.430 Personen, die den Appell unterzeichnet haben. Nach Angaben der Initiatoren sei die Hälfte aus dem Ausland.
Nach den Festnahme der Regierungskritiker solidarisierten sich Akademiker weltweit mit ihnen. Auch in Österreich wurde eine Online-Petition veröffentlicht, die das Vorgehen Ankaras kritisierte.
Zuvor stellten sich rund 433 überwiegend türkische Filmschaffende mit einer Petition an die Seite der türkischen Akademiker. Zudem veröffentlichten 558 Schriftsteller unter dem Motto „Schriftsteller für den Frieden“ ihre Solidarität, 624 Journalisten taten es ihnen gleich.