read.it startet digitalen Zeitungskiosk mit Spotify-Modell

Wien (APA) - Mit read.it ist diese Woche ein weiterer digitaler Zeitungskiosk in Österreich gestartet. Im Gegensatz zu Blendle, wo einzelne ...

Wien (APA) - Mit read.it ist diese Woche ein weiterer digitaler Zeitungskiosk in Österreich gestartet. Im Gegensatz zu Blendle, wo einzelne Artikel verkauft werden, und dem Austria Kiosk der APA, im dem ganze Titel angeboten werden, setzt read.it auf ein Flatrate-Modell. Nach dem Prinzip des Musik-Streamingdienstes Spotify gibt es eine durch Werbung finanzierte Gratis-Variante sowie ein Premium-Modell.

Zum Start der mobilen App bietet read.it rund 200 Magazine und Tageszeitungen österreichischer und deutscher Verlage an. Die Verlagsgruppe News ist mit allen zwölf Magazintiteln von „News“ über „profil“ bis zum „trend“ an Bord, die Styria Media Group mit dem „WirtschaftsBlatt“. Daneben können etwa auch die Gratiszeitung „Heute“, die „Wiener Zeitung“ oder das Wirtschaftsmagazin „Gewinn“ im digitalen read.it-Kiosk gelesen werden.

Der neue Digital-Kiosk will dabei eine Art Spotify für Magazine und Zeitungen sein, wie read.it-Chef Jörg Braun am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien erklärte. Wie beim Musik-Streaming-Dienst gibt es die Gesamtausgaben der Printtitel in einer Gratis-Version, die mit Werbung bespielt wird, oder in einer werbefreien Premium-Version um 9,99 Euro im Monat.

Die Verlage wollten digital etwas, was die User heute so nicht mehr akzeptieren, gab Braun zu bedenken. Verlagsmanager hielten in ihrer digitalen Strategie am Einzel- und Abo-Verkauf, an eigenen Communitys und eigenen Apps fest. Vor allem die jungen Zielgruppen hätten heute aber einen anderen Zugang. „Sie wollen Presse genauso digital konsumieren wie Serien oder Musik. Um 7,99 Netflix, um 9,99 Spotify. Und der User möchte ein ganzheitliches Angebot, einen Kiosk in der digitalen Welt.“ Auf diese junge Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen sowie der 30- bis 35-Jährigen sei read.it konzentriert, sagte Braun.

Der Start des neuen Angebots erfolgt zunächst nur in Österreich, im Herbst will man in der Schweiz loslegen, im ersten Quartal 2017 am Kernmarkt Deutschland, berichtete Braun. Der Fokus liege im ersten Schritt auf dem Magazin-Angebot. Mit dem bestehenden Angebot decke man „bereits jetzt rund 85 Prozent des österreichischen Magazinmarktes ab“, berichtete der read.it-Manager.

Hinter read.it steht der deutsche Pressegroßhändler PVG. Der Pressegrossist beliefert in Deutschland mehr als 6.400 Pressestellen mit jährlich über 200 Millionen Presseerzeugnissen und erzielt einen Jahresumsatz von einer halben Milliarde Euro.