Griechenland

Sieben Tote bei neuer Flüchtlingstragödie in der Ägäis

Die Überfahrt nach Europa ist gefährlich. Immer wieder ertrinken Menschen bei dem Versuch. (Archivfoto)
© APA/EPA/STRINGER

Wieder sterben Menschen im kalten Wasser in der Ägäis. Hunderte werden aus den Fluten gerettet. Der Zustrom von Migranten und Flüchtlingen steigt weiter.

Athen – Neues Flüchtlingsdrama in der Ägäis: Mindestens sieben Menschen kamen ums Leben, als ihr Boot am Mittwoch vor der griechischen Insel Kos kenterte. Unter den Opfern seien auch zwei Kinder, berichtete der griechische Rundfunk unter Berufung auf die Küstenwache. Sechs Opfer wurden von der griechischen und ein weiteres Opfer von der türkischen Küstenwache geborgen. Eine Frau und ein Mann hätten das Unglück überlebt, hieß es. Der Flüchtlingszustrom aus der Türkei nach Griechenland dauert an.

Weiter nördlich vor den Inseln Lesbos und Chios konnten Rettungsmannschaften 164 Migranten und Flüchtlinge aus den Fluten retten, wie die griechische Küstenwache mitteilte.

Bis zum 24. Januar sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR seit Jahresbeginn mehr als 44.000 Migranten aus der Türkei nach Griechenland gekommen. Meist waren es Menschen aus dem Bürgerkriegsland Syrien.

Zum Vergleich: Als im Juni 2015 der Flüchtlingsandrang in der Ägäis schlagartig zunahm und die Behörden in allen EU-Staaten Alarm schlugen, hatten nach UNHCR-Angaben gut 31.000 Menschen aus der Türkei zu den griechischen Inseln übergesetzt. In ihrer Mehrheit wollen alle diese Schutzsuchenden nach Mittel- und Nordeuropa weiterfahren.

Der griechische Migrationsvizeminister Ioannis Mouzalas forderte erneut, dass die Flüchtlinge in der Türkei gestoppt werden. Dies geschehe aber trotz einer Vereinbarung zwischen Ankara und der EU bislang nicht, sagte er dem griechischen Nachrichtensender „Vima 99,5“ am Mittwoch. Zudem nehme die Türkei nur einen Bruchteil der Migranten zurück, die keinen Anspruch auf Asyl haben, hieß es.

Griechenland ist seinerseits im Rückstand mit der Fertigstellung von Registrierzentren. Mouzalas versicherte, die vier noch nicht fertigen sogenannten Hotspots auf den Inseln Chios, Samos, Leros und Kos würden bis spätestens Anfang März funktionieren. Das Registrierzentrum auf der Insel Lesbos ist bereits Ende 2015 in Betrieb genommen worden. (dpa)

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