„Weltuntergangsuhr“: Zwischen Fortschritten und Krisen

Chicago (APA/dpa) - „Drei Minuten vor Zwölf“ ist es für die Menschheit auf der sogenannten Weltuntergangsuhr des „Bulletin of the Atomic Sci...

Chicago (APA/dpa) - „Drei Minuten vor Zwölf“ ist es für die Menschheit auf der sogenannten Weltuntergangsuhr des „Bulletin of the Atomic Scientists“. Das US-Wissenschaftsmagazin ließ damit den Zeiger der „Doomsday Clock“ für 2016 unverändert gegenüber dem Vorjahr.

2015 habe die internationale Gemeinschaft zwar Fortschritte gemacht, zugleich erinnerten die Spannungen zwischen den USA und Russland aber wieder an die schlimmsten Zeiten des Kalten Krieges, sagte der Physiker Lawrence Krauss, Sprecher der Gruppe. Als positive Entwicklungen nannte er das Atomabkommen mit dem Iran und die Pariser Klimakonferenz. „Das sind aber nur kleine Lichtblicke in einer dunkleren globalen Weltlage voller Potenzial für Katastrophen“, sagten die Wissenschafter in ihrer am Dienstag (Ortszeit) vorgestellten Analyse. So sei es etwa fraglich, ob die Versprechen der Staaten bei der Klimakonferenz ausreichend seien, den Klimawandel aufzuhalten.

Die Uhr erscheint seit 1947 auf dem Titel des Bulletins und soll symbolisieren, wie dicht die Menschheit an der Vernichtung durch Atomwaffen und Umweltgefahren ist. Bei ihrer Einführung stand sie auf sieben vor zwölf. 1953, nach den ersten Wasserstoffbomben-Tests, stand sie sogar auf zwei Minuten vor Zwölf. Nach dem Fall der Berliner Mauer hatten die Forscher ihre Uhr auf 17 Minuten vor Mitternacht zurückgestellt.