Mehr Einbrüche in Wohnungen in Tirol
Die Tiroler Polizei wird durchschnittlich pro Tag zu zehn Einbrüchen gerufen. Bei den Tätern liegen derzeit vor allem Wohnungen im Trend, Gewerbebetriebe sind „out“.
Von Thomas Hörmann
Innsbruck –Mehr Einbrüche in Wohnungen, weniger Einbrüche in Gewerbebetriebe: So fasst Katja Tersch vom Landeskriminalamt die aktuelle Entwicklung bei den Eigentumsdelikten zusammen. „Genaue Zahlen liegen aber noch nicht vor, die aktuelle Kriminalstatistik ist in Ausarbeitung.“
Allerdings lassen sich schon jetzt Trends ablesen. Und dabei fällt auf, dass die so genannten Dämmerungseinbrüche zwischen 16 und 22 Uhr gegenüber dem vergangenen Winter zugenommen haben. Vor allem Wohnungen ziehen in letzter Zeit verstärkt Einbrecher an. „Dabei handelt es sich meist um Parterrewohnungen, häufig mit Garten“, sagt Tersch. Und ein Garten bedeutet meistens, dass es auch eine Terrassentür gibt, die sich in der Regel leichter aufbrechen lässt als eine „normale“ Eingangstür aus Holz.
Bei Einbrüchen in Wohnhäuser verzeichnet die Polizei hingegen Rückgänge. Das gilt auch für Einbrüche in Gewerbebetriebe wie Gasthäuser, Büros und Firmen.
„Im Jahr 2014 hatten wir in Tirol knapp 3500 Einbrüche“, sagt Tersch: „Fürs vergangene Jahr rechnen wir mit einer ähnlichen Anzahl. Aber wie gesagt, die endgültigen Zahlen liegen noch nicht vor.“
Die Polizei meldet aber nicht nur mehr Dämmerungseinbrüche, sondern auch einen Anstieg bei den Festnahmen. In den vergangenen Wochen nahmen die Beamten gleich mehrere Gruppen von Serieneinbrechern fest. Zuletzt am vergangenen Freitag in Zams: Drei Georgier wollten mit einem Pkw flüchten und überfuhren dabei beinahe einen Polizisten – die TT berichtete. Den Männern werden mindestens zwölf Einbrüche zwischen Schwaz und Landeck angelastet.
Ende Dezember waren es ebenfalls drei Georgier, die den Polizeibeamten nach mindestens elf Wohnungseinbrüchen in Völs ins Netz gingen. „Außerdem konnten in den vergangenen Wochen drei mutmaßliche Serieneinbrecher aus Rumänien und ein Ungar verhaftet werden“, erzählt Tersch.
Ob verstärkt in Wohnungen (wie im Vorjahr) oder in Gewerbebetriebe (wie 2014) eingebrochen wird, hänge vor allem von den handelnden Personen ab. „Serieneinbrecher sind in der Regel spezialisiert. Und dann ist es eben Zufall, ob gerade mehr Wohnungs-, Hotel- oder Firmen-Spezialisten in Tirol unterwegs sind.“