Tschechien: Weiter Kritik an Zemans Kalaschnikow-Äußerung
Prag (APA/dpa) - Die Kritik nach einem umstrittenen Kalaschnikow-Vergleich des tschechischen Präsidenten Milos Zeman ebbt nicht ab. „Mir sch...
Prag (APA/dpa) - Die Kritik nach einem umstrittenen Kalaschnikow-Vergleich des tschechischen Präsidenten Milos Zeman ebbt nicht ab. „Mir scheint, dass der Präsident in letzter Zeit die Fähigkeit zur Selbstbeherrschung verliert“, sagte der Vorsitzende des Parlamentsoberhauses, Milan Stech, am Mittwoch im Sender CT24. Es sei eine Schande für das Land und zudem gefährlich.
Zeman hatte gesagt, es gebe einen demokratischen und einen undemokratischen Weg, den Regierungschef abzulösen - mittels freier Wahlen oder eines Kalaschnikow-Sturmgewehrs. Politiker aller Couleur verurteilten die Äußerung, auf die Ministerpräsident Bohuslav Sobotka erschüttert reagiert hatte. „Was wird der Präsident als Nächstes sagen und an wessen Adresse - das Risiko muss man sich vor Augen halten“, sagte der Parteichef der konservativen TOP09, Miroslav Kalousek. Dennoch wird sich das Abgeordnetenhaus in Prag am Ende nicht mit der verbalen Entgleisung beschäftigen. Für eine Debatte über das Thema stimmten nur 75 statt der erforderlichen 89 Parlamentarier.
Zeman ist seit März 2013 Präsident und war zuletzt mit islamkritischen Äußerungen aufgefallen.