Tennis: Melbourne-Halbfinalistin Konta hat drei Pässe
Melbourne (APA/Reuters) - Johanna Konta steht nach einem 6:4,6:1-Erfolg über die chinesische Qualifikantin Zhang Shuai als erste Britin seit...
Melbourne (APA/Reuters) - Johanna Konta steht nach einem 6:4,6:1-Erfolg über die chinesische Qualifikantin Zhang Shuai als erste Britin seit 33 Jahren in einem Tennis-Grand-Slam-Halbfinale. Die 24-Jährige, die im Halbfinale am Donnerstag auf Angelique Kerber (GER) trifft, hat aber nicht nur einen britischen, sondern auch einen australischen und ungarischen Pass. Die Tochter ungarischer Vorfahren wurde in Sydney geboren.
„Ich bin Triple-Staatsbürgerin, aber ich gehöre definitiv Großbritannien“, betonte Konta am Mittwoch nach der Partie gegen die Überraschungs-Viertelfinalistin Zhang. „Ich bin gewissermaßen das weibliche Pendant von Jason Bourne“, scherzte die 1,80 m große Weltranglisten-47. in Anspielung auf die Geheimagenten-Romanfigur mit den vielen Pässen, die in Hollywood-Verfilmungen von Matt Damon verkörpert wurde.
Die britischen Medien hoffen, dass Konta nun auch gegen Kerber ihren Killerinstinkt auspackt und damit die Hoffnungen auf den ersten britischen Damen-Grand-Slam-Sieg seit Wimbledon 1977 am Leben bleiben. „Es ist sehr wichtig, positiv an die Dinge heranzugehen. Ich will dieses Match genießen“, betonte Konta, dass sie nicht mit zu hohen Erwartungen ins Halbfinale gehen werde. Noch vor einem Jahr hatte sie als Weltranglisten-147. den Hauptbewerb in Melbourne verpasst, nun steht sie unter den letzten vier.
Ihr Aufstieg im WTA-Ranking begann vor einem halben Jahr mit dem Achtelfinal-Einzug bei den US Open in New York, wo sie unter anderem Wimbledon-Finalistin Garbine Muguruza ausgeschaltet hatte. Der starke Melbourne-Auftritt wird ihr nun ein neues Karriere-Hoch (bisher 46) in der Weltrangliste bescheren.
Ihren aktuellen Erfolg sieht Konta auch als Dankeschön an ihre Eltern, die wegen des Tennis-Traums der Tochter von Australien nach Großbritannien übersiedelten. „Nachdem ich Australien verlassen hatte, begann ich in Barcelona zu trainieren. Ich war in der Sanchez-Academy. Als ich dort war, hatten meine Eltern das Gefühl, dass jemand, der 13, 14 Jahre alt ist, nicht alleine am anderen Ende der Welt sein sollte. Es war ihr Opfer für mich“, erklärte Konta.