Flüchtlinge - Serbien warnt vor Destabilisierung bei Grenzschließung

Berlin (APA/AFP) - Serbiens Ministerpräsident Aleksandar Vucic warnt vor einer Destabilisierung des Balkans in der Flüchtlingskrise. Sollten...

Berlin (APA/AFP) - Serbiens Ministerpräsident Aleksandar Vucic warnt vor einer Destabilisierung des Balkans in der Flüchtlingskrise. Sollten die Grenzen in Europa flächendeckend dichtgemacht werden, könne der dann zu erwartende Rückstau von Flüchtlingen die Stabilität auf dem gesamten Balkan ins Wanken bringen, sagte Vucic in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit „Zeit Online“.

„Der Balkan ist und war immer eine schwierige Region“, ergänzte Serbiens Ministerpräsident und erinnerte daran, dass bereits der Erste Weltkrieg auf der südosteuropäischen Halbinsel begann. „Das dürfen wir nicht vergessen“, mahnte er.

Zugleich stärkte der serbische Regierungschef der deutschen Kanzlerin Angela Merkel den Rücken darin, der Zuwanderung nicht mit Grenzschließungen zu begegnen. Zäune könnten die Wanderungsbewegung höchstens verlangsamen, nicht aber stoppen, sagte Vucic. Serbien werde daher auf den Ausbau seiner Grenzen verzichten.

An Kritiker Merkels gerichtet fügte er hinzu, diese hätten außer Grenzschließungen keine Lösungsvorschläge anzubieten. Dabei sei die von Merkel angestrebte „umfassende europäische Lösung“ trotz aller Schwierigkeiten zwingend notwendig, um der Flüchtlingskrise Herr zu werden. „Merkel hält die europäischen Werte hoch“, sagte Vucic.