Osttirol

Kaufhaus-Lienz-Areal wird in Bozen versteigert

Das Mindestgebot für das Areal darf 4,875 Millionen Euro nicht unterschreiten.
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Nach Konkurs der Südtiroler Projektbetreiber bietet Gericht die Fläche zum Kauf an. Ein Interessent ist ein Berliner Immobilienunternehmer.

Von Catharina Oblasser

Lienz – Kein Glück hatte die Südtiroler Hobag-Gesellschaft mit ihrem Vorhaben, an der Drautalbundesstraße in Lienz ein Einkaufszentrum mit Hotel, Tiefgarage und Wohnungen zu errichten. Nach acht Jahren Planung und Verhandlung scheiterte das 50-Millionen-Projekt, die Gesellschaft ging in Konkurs. Der größte Gläubiger ist die Südtiroler Sparkasse.

Nun werden die zwei Grundstücke zu beiden Seiten der Drautalbundesstraße per Gericht verkauft, informiert der Bozener Masseverwalter Burkard Zozin. Am 24. März ist der Termin am Landesgericht Bozen angesetzt. „Der Ausrufpreis beträgt 6,5 Millionen Euro“, sagt Zozin. „Mindestens müssen 4,875 Millionen Euro geboten werden. Wenn mehr als ein Interessent ein Angebot einreicht, kommt es zur Versteigerung.“

Der Wert der Grundstücke liegt nicht nur in der guten Lage im Zentrum von Lienz begründet. Vielmehr erwirbt der künftige Käufer Flächen, die bereits mit allen nötigen Widmungen für ein Einkaufszentrum versehen sind. Auch die Bebauungspläne sind verabschiedet. Ein letzter Stolperstein sind rechtliche Unsicherheiten rund um die Parteistellung der Anrainer beim UVP-Feststellungsverfahren. Diese Unsicherheiten betreffen allerdings nicht nur Lienz, sondern viele Vorhaben in Österreich.

Ein Interessent für das Grundstück steht fest: Es ist der gebürtige Südtiroler Martin Hellweger, Geschäftsführer und Eigner der Berliner Immobilienfirma Kronberg International. Laut eigenen Angaben hat Hellweger schon Immobilien- und Finanzgeschäfte mit einem Transaktionsvolumen von etwa 2,5 Milliarden Euro abgeschlossen. Bereits bevor der Konkurs über die Hobag-Gesellschaft ausgesprochen wurde, hatte der Immobilienunternehmer sein Interesse am Kaufhaus Lienz bekundet.

Er schloss damals auch einen Vertrag mit der Signa-Gruppe von René Benko ab. Denn die zur Signa gehörende Gesellschaft ICM wickelte das Management rund um den Bauplatz und die Vermietung der Geschäfte ab.

„Ich werde am 24. März in Bozen mitbieten“, gibt Hellweger bekannt. Dass es noch andere Interessenten gebe, habe er zwar gehört, könne aber nichts Näheres dazu sagen, meint Hellweger gegenüber der TT. Die juristischen Unsicherheiten betreffend das UVP-Feststellungsverfahren besorgen den Unternehmer nicht. „Das ist lösbar“, ist er überzeugt. „Wenn ich am 24. März den Zuschlag bekomme, kann alles relativ zügig gehen. Eventuell wird der Bau schon im Herbst starten, sonst im Frühjahr 2017“, erklärt der Unternehmer.

Die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik geht jedenfalls davon aus, dass der Käufer der Grundstücke, wer immer es sei, das Kaufhaus wie geplant verwirklichen wird. „Darin liegt ja der Wert der Flächen, dass es ein fertig genehmigtes Projekt darauf gibt.“ Ein Ansuchen um eine andere Widmung sei zwar jederzeit möglich, aber wenig wahrscheinlich.

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Catharina Oblasser

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