Neues Album von Helene Grimaud: Wasserklänge mit Weltmusik

Paris (APA/dpa) - Im Hintergrund ein beleuchtetes Wasserbecken, auf der Bühne Aquarien mit Quallen und ein Konzertflügel von Steinway. In di...

Paris (APA/dpa) - Im Hintergrund ein beleuchtetes Wasserbecken, auf der Bühne Aquarien mit Quallen und ein Konzertflügel von Steinway. In diesem Ambiente der Pariser Fondation Louis Vuitton gab Helene Grimaud kürzlich schon einen Vorgeschmack auf ihr neues Album: Auf „Water“ vereint die 46-Jährige Stücke von Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts, denen die Faszination für das Element Wasser gemeinsam ist.

Dafür hat Grimaud den britischen Komponisten, Remixer und DJ Nitin Sawhney mit ins Boot geholt. Der 51-jährige Musiker indischer Herkunft, der das Album auch produziert hat, schuf die Übergänge zwischen den Stücken von Luciano Berio, Maurice Ravel, Franz Liszt, Claude Debussy, Leos Janacek oder Isaac Albeniz - Passagen mit teils psychedelischen, teils folkloristischen Elementen.

Wasser sprudelt, rinnt, fließt und rauscht. Ebenso wie die Stücke, die Grimaud virtuos interpretiert. Die Auseinandersetzung der Komponisten mit dem flüssigen Gold der Erde hat zu ganz unterschiedlichen Klangentfaltungen geführt: Die von Albeniz sei sinnlich, die von Janacek poetisch, sagte Grimaud der dpa in Paris. Am ehesten entspreche jedoch die Auslegung von Liszt ihrem Charakter: „Sie bringt den Begriff von Metamorphose, Transzendenz und den Zugang zum Mystischen zum Ausdruck.“ Das fasziniere sie sehr.

Mit dem Album habe sie ein Projekt realisiert, das ihr schon lange am Herzen lag, sagte Grimaud zu Beginn der Pariser Inauguration. An dem Album habe sie über zwei Jahre lang gearbeitet. Mit „Water“ beschreitet Grimaud neue Wege. Die Musikerin bleibt zwar ihrem klassischen Repertoire treu, holt aber mit Sawhney höchst zeitgenössische Klänge und musikalische Einflüsse aus aller Welt in ihr Universum. Seine Musik sei eine wunderbare Synthese verschiedenster Musiktraditionen, sagt sie.

Grimaud ist eine engagierte Künstlerin. Sie hat ein Zentrum für Umwelterziehung ins Leben gerufen und ist Mitglied der Organisation „Musicians for Human Rights“. Auch ihr neues Album ist mehr nur als eine Interpretation großer Komponisten zum Thema Wasser. Ohne Wasser gäbe es kein Leben, Wasser sei eine knappe Ressource, zu der viele keinen Zugang hätten. „Vielleicht kann ich mit meiner Musik für dieses Problem mehr Sensibilisierung schaffen.“