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Umstrittenes Filmcasting: Jacko ist blass um die Nase

© APA/AFP/THIERRY SALLIOU

Zündstoff für die Diskriminierungsdebatte: Joseph Fiennes soll Michael Jackson spielen.

Hollywood –Mitten in der Debatte um die Diskriminierung schwarzer Schauspieler bei den Oscars sorgt nun eine kontroversielle Besetzung für Ärger im Netz: Der britische Schauspieler Joseph Fiennes („Shakespeare in Love“) soll in einer Comedyserie die Pop-Ikone Michael Jackson verkörpern.

Fans des 2009 verstorbenen Sängers Jackson haben prompt kritisiert, dass ein weißer Schauspieler den Afroamerikaner spielen soll. Fiennes entgegnete, die Hautfarbe des Musikers sei durch dessen Pigmentstörung seiner eigenen ähnlich. Die Castingentscheidung habe aber auch ihn überrascht, sagte er am Mittwoch in der US-Sendung „Entertainment Tonight“. „Ich bin ein weißer, bürgerlicher Typ aus London. Ich war so geschockt, wie viele andere auch.“ Die Produktion „Elizabeth, Michael und Marlon“ wird noch in diesem Jahr als Teil einer Comedy­reihe vom britischen Sender Sky Arts ausgestrahlt und basiert auf einer Legende, die das Magazin Vanity Fair 2011 in die Welt gesetzt hatte. Demnach seien die Superstars Elizabeth Taylor, Michael Jackson und Marlon Brando am 11. September 2001 gemeinsam in einem Mietwagen unterwegs gewesen, weil nach den Terrorattacken kein Flug aus New York möglich war. „Das Zusammenspiel der drei ist lustig und voller Pathos“, sagte Fiennes. „Es ist eine leichte Komödie, in keiner Weise bösartig, sondern eher liebenswert.“

Indes hat sich auch US-Präsident Barack Obama in die Debatte über die Nominierung ausschließlich weißer Schauspieler für die Oscars eingeschaltet. „Ich denke, wenn die Geschichte aller erzählt wird, führt das zu besserer Kunst“ und alle fühlten sich „als Teil einer amerikanischen Familie“, sagte Obama mehreren US-Fernsehsendern. Die Filmindustrie müsse das tun, „was jede Industrie tut, nämlich nach Talent Ausschau halten, jedem eine Chance geben“. Die Diskussion darüber, ob schwarze Schauspieler bei der Nominierung diskriminiert werden, sei Teil eines „größeren Problems“ in den USA, sagte Obama und fragte: „Stellen wir sicher, dass jeder eine faire Chance bekommt?“ (APA, AFP)

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