Irans Präsident Rohani in Paris: Beziehungen zu Europa erneuern
Paris/Toulouse (APA/dpa/AFP) - Der iranische Präsident Hassan Rohani hat sich für ein neues Zeitalter der Beziehungen zu Frankreich und Euro...
Paris/Toulouse (APA/dpa/AFP) - Der iranische Präsident Hassan Rohani hat sich für ein neues Zeitalter der Beziehungen zu Frankreich und Europa stark gemacht. Nach dem Abschluss des Atomabkommens und dem Ende der Sanktionen sollten nun die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen ausgebaut werden, sagte Rohani am Donnerstag in Paris. Bei dem Besuch sollten Wirtschaftsabkommen geschlossen werden.
Die aktuelle positive Atmosphäre solle genutzte werden für einen neuen Beginn. Seinen Besuch bezeichnete Rohani als „wichtigen ersten Schritt für den Beginn einer neuen Ära mit der EU und Frankreich“. Der Iran sei überzeugt, dass ein solcher Schritt gelingen könne.
Frankreichs Premierminister Manuel Valls verwies auf die historischen Verbindungen seines Landes zum Iran. „Dank des Atomabkommens können wir ein neues Kapitel öffnen“, sagte Valls. „Frankreich möchte die Verbindungen mit dem Iran als ambitioniertem Partner erneuern.“ Paris wolle die Modernisierung des Irans begleiten. Dabei sei ein Klima des Vertrauens in der Region notwendig für eine neue Entwicklung.
Am Nachmittag kommt Rohani mit Frankreichs Präsident Francois Hollande zusammen. Dabei ist auch die Unterzeichnung verschiedener Vereinbarungen geplant. Dabei gehe es vor allem um eine Kooperation in den Bereichen Gesundheit, Landwirtschaft und Umweltschutz.
Der Besuch dient auch dazu, die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und dem Iran voranzutreiben. Der europäische Flugzeughersteller Airbus wird nach einem Bericht des staatlichen iranischen Fernsehens in den kommenden vier Jahren 100 Passagierflugzeuge in die Islamische Republik liefern. Ein entsprechender Vertrag mit Airbus sei fertiggestellt worden, meldete der Sender am Donnerstag. Der Iran werde die Flugzeuge innerhalb von zehn Jahren bezahlen. Airbus-Chef Fabrice Bregier hatte am Vortag erklärt, er habe Verhandlungen in Teheran geführt, die zu einem schnellen Verkauf von Flugzeugen in den kommenden Monaten führen könnten.
Nach der Beilegung des Atomstreits mit dem Iran und dem Ende der internationalen Sanktionen bemühen sich zahlreiche Unternehmen um Geschäftsabschlüsse im Iran. Von französischen Firmen wurde neben den Airbus-Lieferungen die Bildung eines Gemeinschaftsunternehmens des Autoherstellers PSA Peugeot Citroen mit dem iranischen Konzern Iran Chodro vereinbart. Weitere Verträge würden vom französischen Bahnbetreiber SNCF und dem Aluminium-Unternehmen Fives erwartet, teilte der Chef des Unternehmerverbandes Medef, Pierre Gattaz, mit.
Der französische Autohersteller PSA Peugeot Citroën kündigte seine Rückkehr in den Iran an. In den kommenden fünf Jahren will das Unternehmen 400 Millionen Euro investieren. In einem Joint-Venture mit dem iranischen Hersteller Iran Khodro sollen die Modelle Peugeot 208, 2008 und 301 produziert und vermarktet werden. Auch über den Kauf von Airbus-Maschinen für die veraltete Flugzeugflotte Irans soll in Paris gesprochen werden.
~ ISIN NL0000235190 WEB http://www.psa-peugeot-citroen.com/en
http://www.airbus-group.com ~ APA232 2016-01-28/12:01