Europas Leitbörsen zu Mittag im roten Bereich

Frankfurt am Main (APA) - Nach einem uneinheitlichen Frühhandel sind die europäischen Leitbörsen am Donnerstag zu Mittag ins Minus gerutscht...

Frankfurt am Main (APA) - Nach einem uneinheitlichen Frühhandel sind die europäischen Leitbörsen am Donnerstag zu Mittag ins Minus gerutscht. Schwächeren Vorgaben aus China und den USA standen erneute Kurssteigerungen bei den Ölpreisen gegenüber. Der Euro-Stoxx-50 verlor 31,24 Einheiten oder 1,03 Prozent auf 3.012,23 Punkte.

Der DAX in Frankfurt notierte gegen 12.05 Uhr mit 9.779,96 Punkten und minus 100,86 Einheiten oder 1,02 Prozent. Der FT-SE-100 der Börse London verlor um 19,17 Zähler oder 0,32 Prozent und steht nun bei 5.971,20 Stellen.

Die vorsichtigen Aussagen der US-Notenbank Fed hatten die US-Märkte zur Wochenmitte ins Minus gedrückt. Die Währungshüter haben die weltwirtschaftlichen Risiken betont und wollen die Entwicklung in der Finanzwelt und das globale Konjunkturumfeld genau beobachten um damit die Risiken für den Konjunkturausblick abschätzen zu können. An der Zinsschraube wurde wie erwartet nicht gedreht. Auch die Zinserhöhungserwartungen für die kommende Sitzung im März wurden durch die Aussagen gedämpft.

Belastend hinzu kamen am Vormittag schwache Daten aus der Eurozone. Sowohl das Geschäftsklima in der Eurozone (Business Climate Indicator/BCI) als auch die Wirtschaftsstimmung (Economic Sentiment Indicator/ESI) haben sich im Jänner deutlich eingetrübt.

Demgegenüber standen Kursgewinne bei den Rohölkursen. Brent stand zuletzt knapp über 33 US-Dollar, WTI bei etwas über 32 US-Dollar. Im Euro-Stoxx-50 waren vor diesem Hintergrund Total mit plus 0,98 Prozent gesucht. Außerhalb des Leitindex zogen Repsol um 6,20 Prozent an, obwohl der Ölpreis-Verfall dem Konzern einen heftigen Jahresverlust eingebrockt hat. In London kletterten Royal Dutch Shell A um 1,49 Prozent nach oben und BP stiegen um 0,81 Prozent.

An die Spitze des FTSE-100 sprangen jedoch Anglo American mit plus 8,26 Prozent. Der Minenkonzern hatte zuvor Produktionszahlen veröffentlicht, die am Markt gut aufgenommen wurden, hieß es von Händlern.

Diageo-Aktien büßten indessen 0,86 Prozent ein. Die Anleger zeigten sich nicht überzeugt von den vom Spirituosenkonzern vorgelegten Halbjahreszahlen. In den ersten sechs Monaten hat Diageo von guten Geschäften in den Schwellenländern profitiert. Der Umsatz sank im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum zwar um fünf Prozent, dafür waren aber das in dem Zeitraum vergleichsweise starke Pfund und Verkäufe verantwortlich - aus eigener Kraft hätten die Erlöse um zwei Prozent zugelegt.

Endgültige Jahreszahlen legte die Deutsche Bank vor, nachdem vor wenigen Tagen bereits vorläufige Zahlen veröffentlicht wurden. Die Bank hat im vergangenen Jahr einen Verlust von 6,8 Mrd. Euro geschrieben. Allein im vierten Quartal 2015 belaufe sich der Verlust auf 2,1 Mrd. Euro. Die Papiere setzten ihre Talfahrt fort und verloren 2,12 Prozent.

Auch Hennes & Mauritz (H&M) fielen nach Zahlenvorlage um 4,19 Prozent. Wegen des warmen Winters und des starken Dollars sieht der Modekonzern seine Geschäfte unter Druck. Das dürfte auf den Gewinn im laufenden ersten Quartal drücken. Im vierten Quartal ging der Vorsteuergewinn um 9 Prozent auf umgerechnet 772 Mio. Euro zurück.

Bei Roche vermieste dagegen eine starke Währung das Geschäft: Operativ hat die steigende Nachfrage nach modernen Krebstherapien dem Konzern im vergangenen Jahr zu einem Umsatz- und Gewinnzuwachs verholfen. Die Stärke der Konzernwährung Franken drückte jedoch das Nettoergebnis. Unterm Strich stand daher mit 9,06 Mrd. Franken um fünf Prozent weniger Gewinn. Roche-Aktien ermäßigten sich um 3,22 Prozent.

~ ISIN EU0009658145 ~ APA252 2016-01-28/12:17