Der unruhige Norden Malis: Rückzugsgebiet von Jihadisten

Bamako (APA/dpa) - Die Weiten der Sahara im Norden Malis sind seit Jahren ein Rückzugsgebiet für militante Separatisten und Islamisten. Dort...

Bamako (APA/dpa) - Die Weiten der Sahara im Norden Malis sind seit Jahren ein Rückzugsgebiet für militante Separatisten und Islamisten. Dort sollen sich unter anderem Kämpfer verstecken, die Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQMI) die Treue geschworen haben.

Die sunnitische Terrororganisation ist zuletzt wieder erstarkt und hat bei Anschlägen auf Hotel in Malis Hauptstadt Bamako und jüngst in Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou rund 50 Menschen getötet. Anfang Jänner entführten die Extremisten in der nordmalischen Stadt Timbuktu auch eine schweizer Missionarin.

In der Region sind auch Kämpfer der Islamistengruppe Ansar Dine aktiv sowie Rebellen des Nomadenvolks der Tuareg, die seit Jahrzehnten nach mehr Autonomie streben. Nach dem gewaltsamen Sturz des Regimes des Langzeitherrschers Muammar al-Gaddafi in Libyen 2011 flossen viele Waffen über die porösen Grenzen der Sahara-Anrainerstaaten in die Region. 2012 übernahmen Islamisten und Tuareg-Rebellen für einige Monate in Nordmali die Macht. Erst ein militärisches Eingreifen der früheren Kolonialmacht Frankreich im Jänner 2013 ermöglichte die Rückeroberung.

Im Vorjahr haben die meisten Gruppen ein Friedensabkommen akzeptiert, dessen zähe Umsetzung von einer rund 12.000 Mann starken Friedensmission der Vereinten Nationen begleitet wird. 73 Blauhelmsoldaten haben nach UN-Angaben seit Beginn des Einsatzes im März 2013 das Leben verloren. Nordmali ist etwa so groß wie Frankreich und kaum effektiv zu überwachen. Mali mit seinen 17 Millionen Einwohnern gehört zu den ärmsten Ländern der Welt.