Amerikanische Staaten sollen in Haitis Wahlkrise vermitteln

Washington/Quito (APA/dpa) - Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) soll in Haitis Wahlkrise vermitteln. Die Organisation mit Sitz in Washington beschloss am Mittwochabend (Ortszeit) die Entsendung einer Mission in den verarmten Karibikstaat, die in Dialog mit allen Parteien nach der erneuten Absage der Stichwahl um das Präsidentenamt treten soll.

Am vergangenen Wochenende war die Abstimmung zum zweiten Mal seit Dezember wegen schwerer Proteste verschoben worden.

Auch der lateinamerikanische Staatenbund Celac soll sich in den Konflikt einschalten. Haitis Präsident Michel Martelly richtete einen entsprechenden Appell an die Gemeinschaft am Mittwoch beim Celac-Gipfel in Ecuadors Hauptstadt Quito.

Haitis Opposition weigert sich, die Präsidentenwahl anzuerkennen. Sie wirft den Behörden Manipulation zugunsten des Regierungskandidaten beim ersten Wahldurchgang von Ende Oktober vor. In den vergangenen Tagen kam es zu schweren Ausschreitungen in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince.

Staatschef Martelly scheidet offiziell am 7. Februar aus dem Amt. Noch ist unklar, wie es danach weitergeht. Die Opposition fordert die Ernennung einer Übergangsregierung und Neuwahlen.

~ WEB www.oas.org ~ APA477 2016-01-28/16:37