Europas Leitbörsen schließen tiefrot
Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Leitbörsen haben den Handel am Donnerstag tiefrot beendet. Der Euro-Stoxx-50 fiel um 2,10 Prozent...
Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Leitbörsen haben den Handel am Donnerstag tiefrot beendet. Der Euro-Stoxx-50 fiel um 2,10 Prozent auf 2.979,42 Einheiten und rutschte damit wieder unter 3.000 Punkte ab.
Bereits im Frühhandel lasteten negative Vorgaben aus den USA auf der Stimmung. An der Wall Street hatte die Betonung der weltwirtschaftlichen Risiken der US-Notenbank Fed für Abschläge gesorgt. Belastend hinzu kamen am Vormittag schwache Daten aus der Eurozone. Sowohl das Geschäftsklima in der Eurozone (Business Climate Indicator/BCI) als auch die Wirtschaftsstimmung (Economic Sentiment Indicator/ESI) haben sich im Jänner deutlich eingetrübt.
Kurzzeitig konnte ein Kurssprung bei den Rohölpreisen die Börsen etwas unterstützen, die leicht aufgehellte Stimmung verpuffte aber rasch wieder. Heute Nachmittag sind die Preise für Rohöl deutlich nach oben geklettert, nachdem sich Russland zu Gesprächen mit dem Öl-Kartell OPEC über eine mögliche Senkung der Fördermengen bereit erklärt hatte. Brent sprang daraufhin zwischenzeitlich über 35 Dollar und WTI kletterte über die Marke von 34 Dollar. Bis Handelsschluss kamen die Kurse wieder etwas zurück, hielten sich aber weiterhin im grünen Bereich.
Europaweit konnten Ölwerte von den steigenden Rohölpreisen profitieren. Unter den wenigen Kursgewinnern im Euro-Stoxx-50 waren zum Handelsschluss Eni (plus 0,23 Prozent) und Total (plus 0,16 Prozent) zu finden. Außerhalb des Leitindex zogen Repsol um 5,30 Prozent an, obwohl der Ölpreis-Verfall dem Konzern einen heftigen Jahresverlust eingebrockt hat. In London kletterten Royal Dutch Shell B um 2,33 Prozent nach oben und BG Group stiegen um 1,41 Prozent.
Dagegen gerieten italienische Bankwerte wieder deutlich unter Druck. Ans Ende des europäischen Leitindex rutschten UniCredit mit minus 6,48 Prozent. Wegen eines Kurseinbruchs um fast sieben Prozent im Tagesverlauf musste die UniCredit-Aktie sogar zeitweise vom Handel ausgesetzt werden. Intesa Sanpaolo verloren ebenfalls klare 5,06 Prozent und auch Monte Paschi di Siena büßten 7,88 Prozent ein.
An der Börse in Mailand stehen die Bankenaktien bereits seit vergangener Woche massiv unter Druck. Die Regierung von Premier Matteo Renzi will dieser Tage eine Reform zur Stärkung von kleinen Volks- und Genossenschaftsbanken auf den Weg bringen. Mit der Maßnahme wolle man die kleineren Geldhäuser stärken und Fusionen und Übernahmen in der Branche erleichtern. Die Regierung will damit die Gesundung des Bankensektors vorantreiben, der auf einen Berg fauler Kredite mit einem Volumen von rund 200 Mrd. Euro sitzt.
Deutsche Bank schlossen um 5,44 Prozent leichter. Die Bank hat endgültige Jahreszahlen vorgelegt, nachdem vor wenigen Tagen bereits vorläufige Zahlen veröffentlicht wurden. Die Bank hat im vergangenen Jahr einen Verlust von 6,8 Mrd. Euro geschrieben. Allein im vierten Quartal 2015 belaufe sich der Verlust auf 2,1 Mrd. Euro.
Hennes & Mauritz (H&M) fielen ebenfalls nach Vorlage von Zahlen um klare 4,76 Prozent. Wegen des warmen Winters und des starken Dollars sieht der Modekonzern seine Geschäfte unter Druck. Das dürfte auf den Gewinn im laufenden ersten Quartal drücken. Im vierten Quartal ging der Vorsteuergewinn um 9 Prozent auf umgerechnet 772 Mio. Euro zurück.
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Index Änderung Änderung Zuletzt
Punkte Prozent Wien ATX 2.129,45 -8,51 -0,40 2.137,96 Frankfurt DAX 9.639,59 -241,23 -2,44 9.880,82 London FT-SE-100 5.931,78 -58,59 -0,98 5.990,37 Paris CAC-40 4.322,16 -58,20 -1,33 4.380,36 Zürich SPI 8.443,66 -151,20 -1,76 8.594,86 Mailand FTSEMIB 18.189,95 -658,08 -3,49 18.848,03 Madrid IBEX-35 8.590,60 -150,40 -1,72 8.741,00 Amsterdam AEX 420,10 -4,31 -1,02 424,41 Brüssel BEL-20 3.409,37 -51,72 -1,49 3.461,09 Stockholm SX Gesamt 1.333,32 -32,27 -2,36 1.365,59 Europa Euro-Stoxx-5 2.979,42 -64,05 -2,10 3.043,47
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Euro-Stoxx 315,78 -6,13 -1,90 321,91 ~
~ ISIN EU0009658145 ~ APA529 2016-01-28/18:01