Reinhold Stechers Erbe lebt
Innsbruck – Zeit seines Lebens hat sich Bischof Reinhold Stecher für soziale Projekte eingesetzt. Bis zuletzt malte er Bilder für Versteiger...
Innsbruck –Zeit seines Lebens hat sich Bischof Reinhold Stecher für soziale Projekte eingesetzt. Bis zuletzt malte er Bilder für Versteigerungen, schrieb oder gab frühere Texte für Bücher frei, deren Erlös einem guten Zweck dienen sollten. Auch drei Jahre nach seinem Tod am 29. Jänner 2013 – gestern fand im Innsbrucker Dom ein Gedenkgottesdienst statt – ist der beliebte Tiroler Volksbischof noch vielen Menschen in guter Erinnerung.
Schon 400 „Stecher-Fans“ sind dem 2014 gegründeten Bischof-Stecher-Gedächtnisverein beigetreten, um sein Erbe weiterzutragen und ihm so ein ehrendes Andenken zu bewahren. Mitgliedsbeiträge und Spenden haben in den vergangenen Jahren mehr als 50.000 Euro eingebracht, zieht Peter Jungmann, Obmann des Gedächtnisvereins Bilanz.
„Er hat einmal zu mir gesagt, dass wirkliche Hilfe nur nachhaltige Hilfe sein kann“, so Jungmann. Stecher habe sehr viel bewirkt, damit solle nicht von heute auf morgen Schluss sein. Ein großer Teil der Spenden floss an die Arche Tirol, eine Gemeinschaft von Menschen mit und ohne Behinderungen, der Stecher sehr verbunden war. Ende des nächsten Jahres sollen sie in Steinach am Brenner ein neues, behindertengerechtes Zuhause finden.
Wesentlich zu dem guten Ergebnis habe auch die vom Tiroler Blasmusikverband durchgeführte Benefizaktion „Musik verbindet“ beigetragen, so Jungmann über die „Klangwolke der Solidarität“. Insgesamt 27 Musikkapellen spielten für den guten Zweck bei Benefiz-Gedächtniskonzerten auf.
Aber auch zum Bau eines Bildungszentrums in Niger für Straßenkinder leisteten die Stecher-Freunde einen Beitrag. Das Tiroler Integrationsprojekt, der FC Sans Papiers, der Flüchtlingen und Asylwerbern eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung bietet, wurde mit neuen Fußbällen versorgt: „Damit die Mannschaft ordentlich trainieren kann.“
In diesem Jahr soll nun die Initiative „Offene Herzen“ starten. „Wir brauchen einfach etwas mehr Herzlichkeit“, hatte Reinhold Stecher einmal gesagt. Vom Brauch der Herz-Jesu-Feuer ausgehend sind ein Symposium und eine Ausstellung geplant, der Erlös kommt einem Projekt der Flüchtlingshilfe zugute.
Die Mitglieder des Unterstützungsvereins stammen aus Tirol, Südtirol, Bayern und sogar aus Übersee. Bischof Manfred Scheuer zählt ebenso wie Landeshauptmann Günther Platter zu den Unterstützern. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 16 Euro im Jahr, so lange war Reinhold Stecher als Bischof im Amt. Auch Spenden werden benötigt, Näheres unter www.bischof-stecher-verein.at. (ms)