Virtuose mit Charme: Fazil Say bei der Mozartwoche

Salzburg (APA) - Ein Mann mit Gefühl für Mozart und Improvisation, so beschreibt man Fazil Say wohl am treffendsten. Gestern, Donnerstag, ze...

Salzburg (APA) - Ein Mann mit Gefühl für Mozart und Improvisation, so beschreibt man Fazil Say wohl am treffendsten. Gestern, Donnerstag, zeigte er, was man aus Mozarts Konzerten für Klavier und Orchester alles herausholen kann. Die Camerata Salzburg übernahm den Orchesterpart und ergänzte mit vielseitigen Mendelssohn-Symphonien bei der Mozartwoche.

Say zeichnet neben seiner technischen Virtuosität vor allem eines aus: sein Gespür für Improvisation. Da passt es gut, dass er neben seiner Tätigkeit als Pianist auch noch komponiert. In beiden Bereichen hat er sich schon lange einen Namen gemacht. Nun überzeugte er einmal mehr das Salzburger Publikum davon. Drei Konzerte für Klavier und Orchester von Mozart, KV 38-40, spielte er im Großen Saal der Stiftung Mozarteum. Die Kadenzen dazu entstammen seiner Feder.

Mozart macht Spaß. Davon konnte man nach wenigen Minuten überzeugt sein. Der Türke ist kein in sich vergeistigter Virtuose, er ist extrovertiert und reißt bis in die letzte Reihe mit. Vom Steinway aus dirigierte er die Camerata Salzburg durch die Werke. Mozart, selbst ein Freund der Improvisation am Klavier, bietet Fazil Say die ideale Grundlage, um sein Talent facettenreich darzubieten.

Und es scheint ihm große Freude zu machen, dies seinem Publikum zu präsentieren. Die Themen und Melodien durchlaufen eine interessante Entwicklung. Im letzten Moment entschied man sich für die chronologische Abfolge der Konzerte im Programm, was diese Entwicklung noch deutlicher macht. Rasende Läufe kommentiert Say mit einem schelmischen Lächeln, und er findet immer wieder Zeit, durch Blicke mit Publikum und Orchester zu kommunizieren. Freude ist eben doch ansteckend.

Der Abend ist gerahmt in die Symphonien Mendelssohns, denn er gehört neben Mozart dieses Jahr auch zum Fokus der Mozartwoche. Die Camerata Salzburg spielt zu Anfang die Symphonie g-moll Mov N12 und MWV N8 in D-Dur zum Schluss. Beide sauber und detailreich, beide mit schön ausgespielten Wendungen und Tempi. Am Ende sind es aber doch die Mozart-Melodien, die im Kopf hängen geblieben sind - und natürlich Fazil Says zufriedenes Lächeln.

(S E R V I C E - http://go.apa.at/y7YHSVbF)