Zams: Gespräche über „eiserne Reserve“ für Flüchtlinge
Den Zammer Gemeinderat beschäftigt ein 18.000 Quadratmeter großes Klosterareal in Zams. Dort könnten auch Flüchtlingsquartiere entstehen.
Von Matthias Reichle
Zams –„Das Land ist ans Mutterhaus herangetreten, ob weitere Flächen zur Verfügung gestellt würden – bisher gab es keine weiteren Informationen“, heißt es vom Orden der Barmherzigen Schwestern. Auch bei der Soziale Dienste GmbH bestätigte man zwar Verhandlungen, die Gespräche seien derzeit aber noch in Gang. Es geht dabei um ein Grundstück des Ordens in Zams. Es wird überlegt, auf den 18.000 Quadratmetern in der Innstraße – der „eisernen Reserve“ des Klosters – Flüchtlingsunterkünfte für rund 50 Asylwerber zu errichten.
Jedoch nur temporär, wie Bürgermeister Siggi Geiger in der Gemeinderatssitzung betonte. Langfristig sucht der Orden nämlich eine Alternative für sein Heim in Mils bei Hall. Das sei Auflagen geschuldet, Menschen mit Behinderung bis spätestens 2021 kleinere Wohneinheiten zur Verfügung zu stellen. Dafür käme auch diese Fläche in Frage. Einstimmig beauftragte der Gemeinderat den Raumplaner damit, einen Bebauungsplan zu erstellen. Viele Fragen seien zu klären, wie zum Beispiel der Hochwasserschutz.
Kontroversieller verlief die Debatte rund um die Flüchtlinge. AZL-Gemeinderätin Ingrid Kolp brachte die Pläne mit einer Frage an den Bürgermeister aufs Tapet. FP-Gemeinderat Mathias Venier sprach Möglichkeiten an, das Flüchtlingsheim zu verhindern. „Eine Einrichtung dieser Größenordnung ist für die Anrainer nicht wünschenswert.“ Vom Verhindern wollte Bürgermeister Geiger jedoch nichts wissen. „Da sind wir unterschiedlicher Ansicht.“ Andere Fraktionen stünden der Unterbringung von Flüchtlingen positiv gegenüber.
„Ich habe eine offenere Zugangsweise“, erklärte Geiger auf Anfrage der TT. „Wir haben erst 35 Flüchtlingsplätze in Zams und selbst die sind nicht immer voll, weil es Rotationen gibt.“ Wenn weitere 50 dazukommen, seien das knapp über zwei Prozent der Zammer Bevölkerung. „Das ist vorstellbar.“
„Man muss die Größenordnung anschauen“, betonte SPÖ-Gemeinderat Herbert Frank. Bei vielen Personen auf kleinstem Raum komme es häufig zu Konflikten.