Erste Group senkt OMV-Empfehlung von „Reduce“ auf „Sell“

Wien (APA) - Im Rahmen einer Branchenanalyse zu Öl- und Gaswerten in Mittel- und Osteuropa haben die Analysten der Erste Group am gestrigen ...

Wien (APA) - Im Rahmen einer Branchenanalyse zu Öl- und Gaswerten in Mittel- und Osteuropa haben die Analysten der Erste Group am gestrigen Donnerstag ihre Empfehlung für die Aktien der OMV von „Reduce“ auf „Sell“ gesenkt. Das Kursziel wurde im Vorfeld der am Freitag vorgelegten Produktionszahlen ebenfalls von 22,0 Euro auf 20,0 Euro reduziert.

Die Experten der Erste Group haben ihre Schätzungen für den Brent-Ölpreis 2016 auf 35 Dollar je Barrel gesenkt. Sie erwarten zudem, dass die Ölpreise in den kommenden drei Jahren schwach bleiben werden. Die OMV sowie die Tochter OMV Petrom könnten von den niedrigen Ölpreisen gleich doppelt belastet werden: So wird die kurzfristige Rentabilität leiden, aber auch die langfristigen Wachstumsraten könnten beeinträchtigt werden.

Am 18. Februar wird die OMV Details zu ihrem jüngst angekündigten Kosteneinsparungsprogramm, das über das 2014 begonnene „Fit for Fifty“-Programm hinausgehen soll, bekannt geben. Die Erste Group-Analysten befürworten weitere Einsparungen bei der OMV, da das operative Ergebnis (Ebit) des Konzerns im Upstream-Bereich (Exploration & Produktion/E&P) ab einem Ölpreis von 36 bis 37 Dollar je Barrel in den negativen Bereich dreht.

Außerdem hoffen die Wertpapierspezialisten bei dieser Gelegenheit auf neue Informationen zum geplanten Asset-Swap mit der Gazprom, da sie derzeit keine Rationale für die OMV in dieser Vereinbarung sehen. Auch die Investition in das Pipeline-Projekt Nord Stream 2 erscheint den Erste-Experten fragwürdig. Zur Zeit sei noch nicht einmal das Projekt Nord Stream-1 vollständig ausgeschöpft worden.

Einen guten Einstiegspunkt in die OMV sehen die Erste-Experten bei einem Aktienpreis von unter 20 Euro. Zum Vergleich: Am Freitag im Frühhandel notierten die OMV-Titel an der Wiener Börse bei minus 0,57 Prozent auf 23,36 Euro.

Für das laufende Geschäftsjahr erwarten die Erste-Experten ein Ergebnis von minus 0,36 Euro je Aktie. 2016 dürfte das Ergebnis dann wieder ins Plus drehen, die Schätzung liegt bei 1,04 Euro je Titel. Für 2017 wird der Gewinn auf 1,25 Euro je Anteilsschein geschätzt. Die Dividendenprognose beläuft sich für die Jahre 2015 bis 2017 auf jeweils 1,25 Euro je Aktie.

Analysierendes Institut Erste Group

~ ISIN AT0000743059 WEB http://www.omv.com ~ APA159 2016-01-29/10:34