Für Spende „starb“ Freundin noch ein zweites Mal
Innsbruck – Der unglaubliche Spendenbetrug, der Anfang der Woche in Rum aufgedeckt wurde, war offenbar kein Einzelfall. „Es gab noch einen w...
Innsbruck –Der unglaubliche Spendenbetrug, der Anfang der Woche in Rum aufgedeckt wurde, war offenbar kein Einzelfall. „Es gab noch einen weiteren Vorfall“, weiß inzwischen Harald Lederer vom Soccer Team Rum (Aktion „Help for Kids“), der den Betrüger mit Hilfe einer Zeugin enttarnt hatte.
Wie berichtet, hatte sich am Montag der Vater eines zehn Monate alten Buben an Lederer gewandt. Unter Tränen schilderte der gestandene Mann, dass kürzlich seine Lebensgefährtin und Mutter des Kindes Selbstmord verübt habe. Er stehe jetzt mit dem Kind alleine da, aus der früheren Wohnung sei er ausgezogen, weil er es dort nach dem tragischen Ereignis nicht mehr ausgehalten habe.
Der Vater bat um eine Spende für Medikamente – und um für seinen Sohn das Kinderzimmer einrichten zu können.
Lederer, der mit dem Soccer Club in den vergangenen elf Jahren fast 200.000 Euro gesammelt und gespendet hat, ließ sich vorerst täuschen. 400 Euro bekam der Bittsteller sofort, das Geld für die Kindermöbel lag schon bereit. Doch dann meldete sich eine Nachbarin des Betrügers. Und sie schilderte, dass die „verstorbene“ Frau bei bester Gesundheit sei.
„Der Mann versprach, die 400 Euro zurückzuzahlen. Bekommen haben wir aber noch nichts“, erzählt der Soccer-Obmann.
Außerdem meldete sich ein weiterer Verein bei Lederer: „Ich erfuhr, dass er dort ebenfalls den Tod seiner Lebensgefährtin vorgetäuscht hat, um eine Spende zu erhalten.“ Offenbar auch mit Erfolg.
Die zunächst ahnungslose Lebensgefährtin soll den Freund inzwischen vor die Tür gesetzt haben. Außerdem wird der Anwalt des Soccer Teams demnächst Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstatten. (TT)