Austro-Pensionskassen nicht betroffen von Milliarden-Lücken in Europa
Wien (APA) - Die Pensionskassen in Österreich sind nicht betroffen von den Milliarden-Lücken, die die europäische Versicherungsaufsicht EIOP...
Wien (APA) - Die Pensionskassen in Österreich sind nicht betroffen von den Milliarden-Lücken, die die europäische Versicherungsaufsicht EIOPA jüngst für diesen Sektor in Europa errechnet hat. Darauf hat am Freitag der Fachverband der heimischen Pensionskassen hingewiesen. Überhöhte Rechnungszinse und derartige Lücken seien in Österreich nicht möglich, wird betont.
Für mehr als 200 betriebliche Pensionskassen in 17 Ländern hat das schärfste von mehreren Szenarien im jüngsten EIOPA-Stresstest, dem ersten dieser Art, eine Lücke von 773 Mrd. Euro zwischen den Vermögenswerten und den Verpflichtungen ergeben. Diese Milliarden-Lücke beziehe sich auf leistungsorientierte Pensionszusagen - österreichische Kassen seien in diesem Bereich von der Studie gar nicht betroffen, da sie an dem darauf bezogenen Test gar nicht teilgenommen hätten, erklärte Fachverbandsobmann Andreas Zakostelsky in einer Aussendung.
In Österreich seien etwa drei Viertel aller Pensionszusagen „beitragsorientiert“ - an Betriebspension werde vereinfacht gesagt also das ausbezahlt, was vorher mit Beiträgen in die Kasse eingezahlt worden sei. Bei leistungsorientierten Pensionszusagen dagegen werde eine verpflichtende Pensionshöhe vereinbart, die von der Kasse auf jeden Fall als Pension ausbezahlt werde.
Andere Länder mit einer starken betrieblichen Altersvorsorge hätten, anders als in Österreich, einen sehr hohen Anteil an leistungsorientierten Pensionszusagen: Deutschland etwa mit 100 Prozent, Großbritannien mit 81 Prozent und die Niederlande mit 99 Prozent - „so kommt es zu dem Ergebnis der Studie“, sagt Zakostelsky. Aber auch für diese Staaten sei die Annahme einer „Milliardenlücke“ unter den speziellen Kriterien des EIOPA-Stress-Szenarios „eine fiktive Zahl“.
In Österreich werde die Höhe der Rechnungszinse seit mehr als zehn Jahren von der Finanzmarktaufsicht (FMA) geregelt, „überhöhte Rechnungszinse und Milliardenlücken sind so nicht möglich“, erklärt der Fachverbandsobmann. Durch die Rechnungszins-Verordnung und weitere Novellen des Pensionskassengesetzes (PKG) seien die Pensionskassen in Österreich „fit und sicher für die Zukunft gemacht“, so Zakostelsky.