AK und ÖGB-Rechtsschutz erstritt 2015 im Burgenland Rekordsumme
Eisenstadt (APA) - Insgesamt 16,5 Millionen Euro haben Arbeiterkammer und ÖGB Burgenland im Vorjahr bei Interventionen sowie Gerichts- und I...
Eisenstadt (APA) - Insgesamt 16,5 Millionen Euro haben Arbeiterkammer und ÖGB Burgenland im Vorjahr bei Interventionen sowie Gerichts- und Insolvenzvertretungen für Arbeitnehmer erreicht. Das sei ein Rekordwert seit dem Beginn des gemeinsamen Rechtsschutzes beider Institutionen im Jahr 1992, sagte Arbeiterkammerpräsident Alfred Schreiner am Freitag in Eisenstadt vor Journalisten.
Im Vorjahr wurden 63.942 Beratungen - im Schnitt 255 täglich - telefonisch, persönlich oder per E-Mail durchgeführt, zog die Leiterin des Bereichs AK-Arbeitsrecht, Doris Graser-Kern, Bilanz. Bei den Missstände beträfen beispielsweise dauerhafte Unterentlohnung, systematische Missachtung kollektivvertraglicher Mindeststandards und falsche Lohnabrechnungen.
„Zum einen bekommen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht das Geld, das ihnen zusteht. Zum anderen sind sie noch falsch bei der Gebietskrankenkasse gemeldet“, schilderte Graser-Kern. „Da wird von manchen Arbeitgebern wirklich ganz bewusst vorsätzlich am Gesetz vorbei agiert - so nach dem Motto: Solange dich niemand erwischt.“
Die Top Fünf „Problembranchen“ seien neben Baugewerbe, Hotel- und Gastgewerbe sowie Handel, Metall und Güterbeförderung. 2015 musste die AK 3.806 mal bei Arbeitgebern intervenieren, weil zustehendes Geld nicht ausbezahlt wurde. Dabei ging es um einen Betrag von 7,1 Millionen Euro.
Am Gerichtsweg wurden in 281 Fällen insgesamt 1,8 Millionen Euro eingeklagt. Im Durchschnitt ging es pro Verfahren um 6.564 Euro. Im Sozialrecht kam es zu 621 Klagen, im Insolvenzrecht vertrat die AK 813 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit offenen Forderungen von 7,1 Millionen Euro.
2015 wurden auch 5,7 Millionen Euro bei Interventionen für Arbeitnehmer erreicht, berichtete ÖGB-Landessekretär Gerhard Michalitsch. Über 4,3 Millionen davon betreffen Sozialpläne, die Gewerkschaft und Betriebsräte gemeinsam für die Triumph-Belegschaft in Oberwart ausgehandelt hätten.
Insgesamt konnten 92 Prozent aller Fälle im Vorjahr außergerichtlich bereinigt werden, so Graser-Kern. Die Durchsetzungsquote bei Gericht liege im Schnitt über mehrere Jahre bei über 90 Prozent: „Die Verfahren, die wir verlieren, liegen im Kommastellen-Bereich“.
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