Regelenergiekosten in Österreich 2015 um fast ein Drittel niedriger

Wien (APA) - Die Kosten für die Stabilisierung des Stromnetzes in Österreich mithilfe von Regelenergie sind voriges Jahr um knapp 30 Prozent geringer ausgefallen. Statt mehr als 200 Mio. Euro wie 2014 mussten 2015 nur noch 143 Mio. Euro für Regelenergie aufgewendet werden, weil Maßnahmen der Regulierungsbehörde E-Control und der Übertragungsnetzbetreibers APG gegriffen haben.

So wurde durch die Zusammenarbeit mit Nachbarländern Geld gespart. Auch gibt es mittlerweile mehr Teilnehmer am Regelenergiemarkt, was den Wettbewerb deutlich erhöht hat. Zudem hat der Regulator ein spezielles Netznutzungsentgelt geschaffen, das Verbrauchsanlagen und Pumpspeicher bei der Bereitstellung von Regelreserve gleichstellt.

Zuletzt sind neue Anbieter am Regelenergiemarkt hinzugekommen, wovon ein liquiderer Markt und dadurch ein weiterer Beitrag zu niedrigeren Kosten für die Regelreserve zu erhoffen ist, so die E-Control am Freitag. Zudem können verstärkt Industriebetriebe mit geeigneten Verbrauchs- oder Stromerzeugungsanlagen am Regelreservemarkt teilnehmen.

Um die Kosten für die Regelreserve einzudämmen, wurden ferner auf internationaler Ebene verschiedene Maßnahmen getroffen. Durch internationale Kooperationen sind die Kosten der Beschaffung durch die Verbund-Tochter Austrian Power Grid (APG) gesunken, hieß es in einer Aussendung von E-Control und APG. So wurde eine gemeinsame Beschaffung der Primärregelreserve mit der Schweiz schon 2013 erfolgreich umgesetzt und im April 2015 auf die Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland, den Niederlanden und Dänemark ausgeweitet. Auch mit einem gegenseitigen Anrechnen beim Abruf von Sekundärregelenergie (mit Slowenien seit 2013 und mit Deutschland und seinen Nachbarn seit 2014) seien sehr große abgerufene Mengen an Sekundärregelenergie verhindert und die Kosten signifikant eingedämmt worden, betont die APG.

~ WEB http://www.e-control.at

http://www.apg.at/ ~ APA349 2016-01-29/13:40