Fußball: Die Uhr tickt: Salzburg bastelt an „Königstransfer“

Wien (APA) - Die Uhr tickt. Österreichs Bundesligisten haben sich auf dem Winter-Transfermarkt bis dato vornehm zurückgehalten. Kader wurden...

Wien (APA) - Die Uhr tickt. Österreichs Bundesligisten haben sich auf dem Winter-Transfermarkt bis dato vornehm zurückgehalten. Kader wurden dezent ergänzt, entstandene Lücken wieder aufgefüllt. Bis kommenden Montag 23.59 Uhr haben die Clubs Zeit, ihre Teams für die anstehenden Frühjahresmeisterschaft noch zu formen. Reges Treiben dürfte hinter den Kulissen bei Meister Salzburg herrschen.

Neo-Trainer Oscar Garcia hat bisher keine Gelegenheit ausgelassen, seinem Wunsch nach neuen Kräften Nachdruck zu verleihen. Nach dem vorerst leihweisen Wechsel von Martin Hinteregger zu Mönchengladbach hat der Winterkönig mit dem von RB Brasil kommenden Bernardo lediglich einen neuen Innenverteidiger geholt. „Vielleicht kommen noch ein paar neue Spieler“, sagte Garcia vor wenigen Tagen im Trainingslager in Belek.

Dem Vernehmen nach bastelt Salzburg an einem Königstransfer. Wie Schweizer Medien behaupteten, hat der Double-Sieger bereits ein Angebot für den Israeli Munas Dabbur (23) von Grasshoppers Zürich abgegeben. Für den Angreifer soll Salzburg sechs Millionen Schweizer Franken (5,42 Mio. Euro) bieten. Die Züricher wollen ihren Topangreifer aber nicht abgeben.

Dabbur wäre bei der genannten Summe der teuerste Wechsel in die Liga überhaupt. Für Andreas Ivanschitz im Jänner 2006 und Sadio Mane im Sommer 2012 soll Salzburg je vier Millionen Euro überwiesen haben.

Von solchen Summen kann die Konkurrenz nur träumen. „Transferkaiser“ ist bis dato die Austria, die den Brasilianer Lucas Venuto um kolportierte 500.000 Euro vom SV Grödig holte. Der Flügelspieler wird den zu den Young Boys Bern abgewanderten Philipp Zulechner ersetzen. Alexander Gorgon dürfte hingegen auch im Frühjahr für die Wiener spielen, auch Lukas Rotpuller dem Tabellenzweiten trotz Interesse aus der Türkei erhalten bleiben.

Bei Rivale Rapid war der mögliche Abgang von Florian Kainz zu Mönchengladbach lange Thema Nummer eins. Der Europa-League-Teilnehmer wollte den linken Flügel aber im Winter nicht ziehen lassen. Selbst wollte Rapid ebenfalls aktiv werden. Wie Sportdirektor Andreas Müller zuletzt zugab, hätten sich „Ideen, die wir hatten, bisher nicht verwirklichen lassen“. Gesucht wurde Verstärkung auf der Außenbahn. Viel Geld in die Hand nehmen wollen die Hütteldorfer laut Müller aber nicht.

Hinter dem Führungs-Trio arbeitete Sturm Graz daran, entstandene Lücken zu füllen. Abhandenkommt den Steirern wohl Abwehrchef Michael Madl, der vor einem Wechsel in die zweite englische Liga zu Fulham stand. Mittelfeldmann Anel Hadzic ging bereits zuvor ebenso wie Stürmer Josip Tadic in die Türkei. Vor der Vertragsunterschrift bei Sturm war der österreichisch-australische Doppelstaatsbürger James Jeggo, auch Austrias Mario Leitgeb stand vor der Rückkehr zu seinem Jugendverein.

Bei Mattersburg musste man nach monatelangen Vertragsstreitigkeiten den ablösefreien Abgang von Karim Onisiwo in die deutsche Bundesliga zu Mainz 05 hinnehmen. Die Burgenländer verweigerten bisher aber die Freigabe für den ÖFB-Internationen, der Fall ist inzwischen vor die FIFA-Gremien gewandert. Ersatz für Onisiwo meldete der Aufsteiger bisher noch keinen.

Aus der Riege der Nachzügler holte Grödig den Deutschen Reagy Ofosu für Venuto, vom Erste-Liga-Club Austria Salzburg kam Stürmer Valentin Grubeck. Ried bediente sich beim FC Liefering und holte die Youngsters Michael Brandner (20) und Mathias Honsak (19), Mannschaftsstütze Oliver Kragl kam den Innviertlern hingegen Richtung Serie A (Frosinone) abhanden. Transferflaute herrschte auch bei Schlusslicht Wolfsberg. Der WAC verpflichtete einzig Mittelfeldspieler Ibrahim Bingöl von Austria Salzburg.