Nordische Kombination

Keine Palastrevolution, Frenzel bleibt der Seefeld-König

Das Siegertrio in Seefeld: Akito Watabe und Fabian Rießle nahmen "Mister Seefeld" Eric Frenzel in die Mitte.
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Wenig überraschend gewann Eric Frenzel den Auftakt des Nordic Combined Triple in Seefeld. Hinter dem Deutschen landeten der Japaner Akito Watabe und Landsmann Fabian Rießle auf den Plätzen zwei und drei. Bester Österreicher: Philipp Orter auf Platz sechs.

Seefeld - Alle Umsturzversuche sind gescheitert! Eric Frenzel bleibt weiterhin der König von Seefeld. Der deutsche Kombinierer gewann am Freitag zum Start des „Nordic Combined Triple“ in Seefeld den Sprintbewerb mit einem Sprung und dem 5-Kilometer-Langlauf 6,2 Sekunden vor dem Japaner Akito Watabe und seinem Landsmann Fabian Rießle. Bester Österreicher wurde der Kärntner Philipp Orter als Sechster.

Für den 27-jährigen Sachsen war es der 26. Weltcupsieg und der bereits zehnte in Seefeld. Neunmal in Serie hat der Deutsche in der Olympiaregion oberhalb von Innsbruck nun schon gewonnen. Alle bisherigen sieben Rennen des neu geschaffenen Formats „Triple“ gingen an Frenzel. „Ich bin unheimlich glücklich“, bekannte Frenzel, der nicht von einem Selbstläufer in Seefeld sprechen wollte. „Mit jedem Sieg werden die Erwartungen höher. Der Druck wird immer größer. Aber umso größer war auch die Erleichterung im Ziel.“

Philipp Orter war, wie schon eine Woche zuvor in Chaux Neuve (FRA), der beste Österreicher im Ziel. Der 21-Jährige Kärntner war aber bei frühlingshaften Temperaturen trotzdem nicht rundum glücklich, auch wenn Rang sechs sein bisher bestes Weltcupergebnis in dieser Saison bedeutete. „Es wäre mehr gegangen. Ich habe mich beim Zielsprint überraschen lassen, das war etwas blöd. Da sah man, dass mir die Erfahrung noch fehlt“, betonte Orter.

Bernhard Gruber, der in dieser Saison mit Platz zwei vor einer Woche in Chaux Neuve für die beste ÖSV-Saisonplatzierung gesorgt hatte, kam nur auf Rang 17. Nach dem Springen war der regierende Weltmeister auf der Großschanze gar nur 27. mit einem Rückstand von 1:13 Minuten auf Sprungsieger Watabe gewesen. ÖSV-Sportdirektor Hans Pum war dementsprechend sauer: „Was sich die Jury geleistet hat, war eigentlich eine Frechheit.“ Denn nach Gruber war für die letzten fünf Springer, die besten im Weltcup, plötzlich wieder der Anlauf verlängert worden. „Ich bin doch enttäuscht, so war ich chancenlos“, erklärte der Salzburger im Ziel.

Zweitbester Österreicher wurde Lukas Klapfer, der nach Platz 17 auf der Schanze noch auf den neunten Endrang lief. ÖSV-Nationaltrainer Christoph Eugen zog nach dem Triple-Auftaktbewerb eine zufriedene Bilanz. „Lukas war total super in der Loipe. Die jungen Athleten waren super, und Gruber war einfach chancenlos. Bei einem Heimweltcup will es bei ihm einfach nicht passen“, meinte Eugen.

Die großen Pechvögel zum Auftakt des Triple waren die Norweger. Schon beim Springen wurde Magnus Moan disqualifiziert, sein Sprunganzug entsprach im Schritt knapp nicht den neuen Bestimmungen. Magnus Riiber lief schließlich als Dritter über die Ziellinie. Doch auch er wurde aus der Wertung genommen, da er den Transponder, der die Zeitnehmung auslöst, verloren hatte. „Ich war selbst überrascht, als mir zum Podestplatz gratuliert wurde“, bekannte der letztlich von diesem Missgeschick profitierende Deutsche Rießle.

Das „Nordic Combined Triple“, heuer der große Saisonhöhepunkt, wird am Samstag in Seefeld fortgesetzt. Am WM-Schauplatz von 2019 stehen dann ein Sprung und zehn Kilometer Langlauf auf dem Programm, die 50 besten vom Freitag sind am Start, wobei die Zeiten vom Auftaktbewerb mitgenommen werden. Zum Abschluss am Sonntag gibt es dann für die besten 30 der Gesamtwertung zwei Sprünge und 15 Kilometer in der Loipe, dazu auch die doppelten Weltcuppunkte und das doppelte Preisgeld. (APA)

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