Hypo-U-Ausschuss - Proksch sieht „nur Verlierer“ bei Verstaatlichung

Wien/Klagenfurt (APA) - Nachdem sich Ex-Manager der BayernLB nicht als Auskunftspersonen in den Hypo-U-Ausschuss begeben haben, versuchten d...

Wien/Klagenfurt (APA) - Nachdem sich Ex-Manager der BayernLB nicht als Auskunftspersonen in den Hypo-U-Ausschuss begeben haben, versuchten die Politiker vom früheren Berater der BayernLB, Johannes Proksch, mehr zur weiß-blauen Strategie vor und bei der Hypo-Notverstaatlichung zu erfahren. Proksch gab sich zwar kooperativ und erzählte Manches - nicht aber Details, weil nicht von Verschwiegenheitspflichten entbunden.

Proksch, der für Morgan Stanley die BayernLB beriet und danach rasch in den Hypo-Vorstand wechselte, sagte, ,die Hypo-Verstaatlichungsverhandlungen seien für beide Seiten ungünstig ausgegangen. „Es gibt keine Sieger, nur Verlierer. Es war ein hart errungenes Ergebnis“, erinnerte sich Proksch an die Verstaatlichungsnacht am 13./14. Dezember 2009.

Die BayernLB habe bei der Hypo Alpe Adria rund 5 Mrd. Euro verloren, die Republik Österreich habe nach der Verstaatlichung rund 5,5 Mrd. Euro verloren, erinnerte er an ohnehin Bekanntes.

Die Republik Österreich sei bei den Verhandlungen „sehr stark präsentiert gewesen“. Die „faktischen Voraussetzungen“ hätten die Verhandlungsposition von Österreich aber nicht erleichtert. Die Republik verhandelte hauptsächlich einzeln mit den involvierten Parteien - also Bayern, GraWe und Land Kärnten -, erinnerte sich Proksch.

Es habe aber gemeinsame Verhandlungsrunden gegeben, bei denen Morgan Stanley als BayernLB-Berater nicht anwesend war. „Das Endergebnis war, das jeder einen Beitrag leistet.“

Proksch wollte Schlussfolgerungen aus seinen Ausführungen durch Politiker „im Raum stehen lassen“. Das wurde bedauert, man sei schließlich zur Aufklärung da, sagte Grün-Politker Werner Kogler.

Zur Verteidigung Prokschs‘ kann man vielleicht anmerken, dass er zum Teil weder von den Bayern noch von der Heta entbunden wurde. Die Aufklärungsarbeit wird dadurch allerdings keineswegs erleichtert, auch wenn sich Proksch bemühte auf Fragen einzugehen.

Dass es nach der Verstaatlichung weitere Verluste gab, das hinterfragte NEOS-Mann Rainer Hable nochmals. 2010 war die Hypo-Bilanz wie auch 2009 und 2008 zu bereinigen. Man habe eben neue Verluste verdeckt, die aus der Vergangenheit stammten, so Proksch. Die Prognosen seien zuvor zu positiv ausgefallen.