Frankfurter Börse
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Eine Überraschung aus Fernost hat am Freitag die Laune am deutschen Aktienmarkt deutlich gehoben: Die von ...
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Eine Überraschung aus Fernost hat am Freitag die Laune am deutschen Aktienmarkt deutlich gehoben: Die von der japanischen Notenbank beschlossene Einführung von Negativzinsen zur Ankurbelung der Wirtschaft gab dem DAX kräftig Auftrieb bis knapp 9.800 Punkte. Am Nachmittag profitierte der deutsche Aktienmarkt von der sich weiter erholenden Wall Street.
Der deutsche Leitindex beendete den letzten Handelstag des Monats mit einem Plus von 1,64 Prozent auf 9.798,11 Punkte. „Die Börsen sind zurück im Takt der Geldpolitik“, sagte Marktstratege Andreas Paciorek von CMC Markets.
Die Monatsbilanz fällt für den DAX indes mit einem Minus von rund 9 Prozent ausgesprochen düster aus. Es ist für den Index der drittgrößte Jänner-Verlust seit seinem Bestehen. Nur in den Jahren der Finanzkrise 2008 und 2009 war der Verlust noch größer.
Für den MDax ging es am Freitag um 2,42 Prozent auf 19 478,04 Punkte hoch. Der Technologiewerte-Index TecDax gewann sogar 2,77 Prozent auf 1688,63 Punkte.
Unter den Einzelwerten rückten mit Nachrichten vor allem die Immobilienaktien in den Fokus: Um 4,38 Prozent legten die Anteile des größten deutschen Wohnimmobilienkonzerns Vonovia an der Dax-Spitze zu. Die Papiere der kleineren Konkurrentin Deutsche Wohnen stiegen im MDax um 2,08 Prozent. Im Abwehrkampf gegen eine feindliche Übernahme durch Vonovia fährt die Deutsche Wohnen weitere Geschütze auf: Sie behält sich das Recht vor, ihre zwei Wandelschuldverschreibungen im Falle eines Kontrollwechsels in bar anstelle von Aktien auszuzahlen.
DAX-Schlusslicht waren die Thyssenkrupp-Papiere mit einem Minus von 3,23 Prozent. Während der Hauptversammlung setzte Vorstandschef Heinrich Hiesinger ein dickes Fragezeichen hinter die ohnehin schon vorsichtige Prognose für das laufende Geschäftsjahr des Stahl- und Industriekonzerns. Bereits am Vortag hatte ein Interview im „Handelsblatt“ mit vergleichbaren Aussagen des Konzernchefs die Stimmung belastet.
Im MDax gewannen die Rheinmetall-Aktien als bester Wert 5,64 Prozent. Der Konzern erhielt aus Mexiko einen Großauftrag für seine Rüstungssparte.
Die Anteile am Stahlkonzern Salzgitter brachen hingegen nach starkem Vortagesplus und einer gestrichenen Kaufempfehlung von Warburg Research um mehr als 10 Prozent ein.
Die Aktien des Windkraftanlagen-Herstellers Nordex stiegen im TecDax um 8,07 Prozent. Händlern zufolge sorgte ein Zeitungsbericht für Fantasie. Demnach erwägt Siemens den Kauf des spanischen Wettbewerbers Gamesa.
Am TecDax-Ende rutschten die Papiere von SMA Solar nach der Bekanntgabe enttäuschende Jahresziele um 7,22 Prozent ab.
~ ISIN DE0008469008 ~ APA539 2016-01-29/18:29