US-Notenbaker: Fed braucht zur Konjunkturanalyse mehr Zeit

Washington (APA/Reuters) - Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) benötigt einem führenden Vertreter zufolge mehr Zeit zur Abschätzung der w...

Washington (APA/Reuters) - Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) benötigt einem führenden Vertreter zufolge mehr Zeit zur Abschätzung der weltweiten Gefahren auf die US-Konjunktur. Die Fed habe ihre Prognosen zwar nicht zurückgenommen, müsse aber die Auswirkungen der globalen Wirtschaftsschwäche und Turbulenzen an den Finanzmärkten besser verstehen, sagte der Präsident der regionalen Notenbank von Dallas, Robert Kaplan, am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters.

Angesichts des Umfelds sei es ratsam, bei den geldpolitischen Entscheidungen geduldig zu sein. Deshalb sei auch bei der jüngsten Zinsentscheidung in der Erklärung eine frühere Passage gestrichen worden, wonach die Gefahren für den Ausblick ausgeglichen seien. Er könne nicht vorhersagen, ob es in diesem Jahr drei oder vier Zinsanhebungen geben werde. Ab 2017 wird der Präsident der Fed von Dallas per Rotation stimmberechtigtes Mitglied im Offenmarktausschuss der US-Notenbank.

Die Turbulenzen um China und der freie Fall des Ölpreises zwingen Fed nach der Zinswende zur Vorsicht. Sie entschied am Mittwoch, den Schlüsselsatz zur Versorgung des Finanzsystems mit Geld bei 0,25 bis 0,5 Prozent zu belassen. Sie pausierte nach der Erhöhung vom Dezember, die eine erste geldpolitische Straffung nach sieben Jahren Nullzins brachte. Die Währungshüter um Fed-Chefin Janet Yellen signalisierten nun, dass sie nichts überstürzen wollen. Die Fed hat dabei die zu Jahresbeginn von heftigen Turbulenzen geschüttelten Finanzmärkte sowie die abflauende Weltkonjunktur im Blick. Sie spricht zudem nicht mehr davon, dass sich Auf- und Abwärtsrisiken für die US-Konjunktur die Waage halten.

~ WEB http://www.federalreserve.gov/ ~ APA573 2016-01-29/20:18