Internationale Pressestimmen zum Auftakt der US-Vorwahlen
Washington (APA/dpa) - Zeitungen kommentierten am Samstag den Auftakt der US-Vorwahlen:...
Washington (APA/dpa) - Zeitungen kommentierten am Samstag den Auftakt der US-Vorwahlen:
„Le Figaro“ (Paris):
„Die Vorwahlen in den USA sind eigentlich ein gespieltes Massaker. Die Demokratie in den USA funktioniert durch einen Prozess der Eliminierung. Wer das Land regieren will, muss eine Reihe von Hindernissen auf dem Weg zur Macht überwinden. Der Sieger jedes Lagers ist immer ein Überlebender, der sein taktisches Geschick und sein Durchhaltevermögen bewiesen hat. In den USA ist wie in Europa die Stimmung eher gegen die herrschenden Parteien und gegen Profi-Politiker. Der finanzkräftigste Präsidentschaftsbewerber Jeb Bush muss das zu seinem Nachteil feststellen. Doch das System hat schon hartnäckigeren Kandidaten widerstanden als Donald Trump, dessen Positionierung sich gegenwärtig auf die Glorifizierung seines eigenen Erfolgs beschränkt.“
„de Volkskrant“ (Amsterdam):
„Wie konnte es geschehen, dass Donald Trump - entgegen den Erwartungen aller Beobachter - der Mann wurde, den es zu besiegen gilt? Vor allem hat das mit dem enormen Misstrauen von Wählern in die etablierten Parteien zu tun. Während der Durchschnittswähler sich Sorgen macht um den Arbeitsplatz, das Einkommen und die Erosion der sozialen Sicherheit, stehen die Programme der gemäßigten Republikaner Marco Rubio und Jeb Bush im Zeichen von Steuersenkungen für die Reichen. Trump und der nicht minder extreme Ted Cruz springen in diese Lücke. (...) Hinzu kommt, dass eine zerrissene Medienlandschaft das Führen einer sinnvollen politischen Debatte über die Zukunft Amerikas erschwert. Immer mehr Wähler wenden sich von Meinungen ab, durch die ihre eigenen Auffassungen auf den Prüfstand gestellt werden. Bisher waren Wahlkampagnen in den USA immer so intensiv, dass Dummköpfe und Bluffer schnell durchs Sieb fielen. Da können wir jetzt nicht mehr so sicher sein.“