Internationale Pressestimmen zu Syrien-Friedensgespräche in Genf
Genf (APA/dpa) - Die Zeitungen schrieben am Samstag zu den Syrien-Friedensgespräche in Genf:...
Genf (APA/dpa) - Die Zeitungen schrieben am Samstag zu den Syrien-Friedensgespräche in Genf:
„The Times“ (London):
„In Syrien existieren einfach keine Voraussetzungen für eine erfolgreiche Friedensregelung. Dieser Krieg hat höchstens durch die Beteiligung der russischen Luftwaffe neuen Zündstoff gewonnen. Moskaus Kampfjets lassen den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad glauben, seine Position sei sicher, und er brauche keine wesentlichen Zugeständnisse zu machen. Für die kriegsführenden Parteien gibt es keine Anreize, den Krieg zu beenden. Bei diesem Konflikt geht es um die Kontrolle des Territoriums, in der Erwartung, das Land eines Tages aufzuteilen. Die Situation auf den Schlachtfeldern ist so komplex, dass sie kaum am Verhandlungstisch in Genf geregelt werden kann.“
„Neue Zürcher Zeitung“:
„Am Ende gab die Opposition dem Druck der Uno nach. Der amerikanische Aussenminister John Kerry hatte die Regimegegner ermahnt, ohne Vorbedingungen in die Verhandlungen zu gehen. (...) Die traurige Wahrheit ist, dass Syriens Machthaber von der Weltgemeinschaft derzeit nichts zu befürchten hat. Seine Verbündeten, die Vetomacht Russland und Iran, sorgen weiter mit allen politischen und militärischen Mitteln dafür, dass ihre Interessen mit Asad an der Macht gewahrt bleiben. Ein rasches Ende des Krieges zu Bedingungen, wie sie die Opposition stellt, ist nicht in ihrem Interesse. Vor diesem Hintergrund sollten die Erwartungen an die Genfer Gespräche nicht zu hoch geschraubt werden. Ein „Wunder von Genf“ ist vorerst nicht in Sicht.“
~ WEB http://www.un.org/en/ ~ APA055 2016-01-30/09:50